Johann Konrad II. Feuerlein (GND 104124830)

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Daten
Nachname Feuerlein
Vorname Johann Konrad II.
GND 104124830
( DNB )
Wirkungsgebiet Wissenschaft


Johann Konrad II. Feuerlein in der BSB

FEUERLEIN (Johann Konrad II.) Rathskonsulent in Nürnberg; in der Nürnbergischen Vorstadt Wöhrdt, wo sein Vater Konrad Friedrich Feuerlein damals Pastor war, am 2. August 1725 gebohren. Im J. 1731, als in seinem sechsten Jahre, fieng er am Gymnasium in Nürnberg zu studieren an, und kam 1741 an das sogenannte Auditorium daselbst, dann 1742 an die Universität nach Altdorf, wo er unter Schwebel und Bernhold sich in der griechischen, unter Nagel in der hebräischen und chaldäischen Sprache, dann unter Spieß in der Philosophie und Mathematik genaue Kenntniße verschafte. Im. J. 1744 gieng er nach Göttingen, und hörte Hollmanns und Köhlers physische und historische, dann Heumanns und Oporins theologische Vorlesungen. Hierauf studirte er beynahe drey Jahre lang zu Jena unter Stenger, Daries, Dietmar, Brockes, Engau, und Buder die Jurisprudenz. Er wurde derselben Doktor, dann 1749 zu Nürnberg ausserordentlicher, und 1750 ordentlicher Advokat, 1751 Syndikus, und 1753 Assessor und Konsulent am Untergericht. Im Jahr 1750 verehelichte er sich mit Helena, des Doktors Müller Tochter. Zu Ostern 1754 wurde er Genannter des grössern Raths, 1759 Consiliarius und Assessor am Stadt- und Ehe- auch Land- und Bauerngericht, 1768 vorderer Rathskonsulent, 1772 Prokanzler der Altdorfischen Universität, und Kaiserl. Hof- und Pfalzgraf, 1776 Consiliarius am Oberappelations- auch Banco-Gericht, dann im J. 1781 vorderster Raths Konsulent. Er besaß eine gründliche Rechtsgelehrsamkeit, ausgebreitete literarische Kenntniße, schriftliche Verbindungen mit großen Staatsmännern und Gelehrten in und außer Teutschland, und eine warme Anhänglichkeit an seinen Dienst, und an seine Vorgesetze. Seine, über achtzehentausend Bände starke, Bibliothek war in allen Fächern der Wissenschaften reichlich und auserlesen besetzt. Sein vortrefliches Gedächtniß, und seine übrigen vorzüglichen Geistesgaben begleiteten ihn auch bis an das Ende seiner immer thätigen Lebens, welches am 28. Jäner 1788 erfolgt ist. Schriften:

Vergl. Weidlich’s biograph. Nachrichten B. I. S. 180--182 u. B. V. S. 80. Will’s und Nopitsch Nürnb. Gel. Lexikon B. I. S. 428. u. B. V. S. 323--325. Will’s Gesch. der Univ. Altdorf 2. Aufl. S. 63. Hirsching’s Beschreib. sehenswürd. Bibliotheken B. III. S. 146--154. Hirsching’s hist. lit. Handbuch B. II. Abth. 1. S. 212--214. Meusel’s Lexikon verst. Schriftsteller B. III. S. 325--327.

  1. 1. Diss. epist. de Hadriani imp. eruditione. Altd. 4. 1743.
  2. 2. -- inaug. de illegitimis quibusdam pignora et hypothecas constituendi retinendique modis. 4. ibid. 1748.
  3. 3. Catalogus dissertationum et tractatum, reformationem Noricam illustrantium. ib. 1755.
  4. 4. Catalogus Candidatorum juris et dissertationum juridicarum inauguralium Academiae Altdorfianae, ab inaugurationis anno 1624 ad haec usque tempora concinnatus 4. Suobaci. 1762.
  5. 5. Joh. Dav. Koeleri Diss. de rege Marcomanorum Maroboduc, primum edila. ib. 4. 1742.
  6. 6. J. D. Koeleri Diss. de Machiavello, ejusque scriptis et censura, primum edita. 4. ib. 1742.
  7. 7. Diss. de bacillis flosculiferis, vulgo Steckelein-Schmacken, sub moderamine Dan. Quil. Molleri P. P. rationis et intelligentiae olfactui subiecta a Joh. Jac. Sterio Nor. Altd. d. 25. Febr. 1708. nunc primun edita. 4. Suobaci 1762.
  8. 8. Nürnbergisches Schönbartbuch und Gesellenstechen, aus einem alten Manuscript zum Druck befördert. Mit Kupfern. 4. 1765.
  9. 9. Johann Müllners Discours: ob Georg Rixners Thurnierbuch pro scripto authentico zu halten? 4. Schwabach 1765.
  10. 10. Supelex libraria, seu catalogus librorum ex omni scientiarum genere selectiorum partinique rariorum, juxta seriem alphabeticam in qualibet forma digestus, variis notis literariis illustratus, justisque instructus pretiis. Volumen I. Suobaci 8 1768. Volumen II. in zwex Abtheilungen unter dem Titel: Accessiones ad supel. suam librariam, sive bibliothecae Feuerlinianae Vol. II. Norimb. 1779.
  11. 11. Rechtliches Gutachten wegen verschiedener, von einer in versamter Ehe gestandenen, Ehefrauen contrahirten und eingeklagten Schuldposten. 8. Nürnb. 1782.
  12. 12. Vorrede zu Lahners tabellarischem Entwurf der, der Reichsstadt Nürnberg verneuerten Reformation.
  13. 13. Anonyme Aufsätze in Riederers Abhandlungen aus der Kirchen- Bücher- und Gelehrtengeschichte (Altdorf 1768--1769) und in Will’s literarischem Wochenblatt. (Nürnberg 1770)
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