Philipp Fischer (GND 116561874)

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Daten
Nachname Fischer
Vorname Philipp
GND 116561874
( DNB )
Wirkungsgebiet Wissenschaft


Philipp Fischer in der BSB

FISCHER (Philipp), der W. W. u. A. G. D., Mitglied der baierischen Akademie der Wissenschaften, kurfürstl. Leibarzt, Medizinalrath und Professor der theoretischen und praktischen Chirurgie zu Ingolstadt. Er wurde im Iahre 1744 zu Hörgertshausen in Niederbaiern geboren, studirte in den kleinen Schulen zu Freysing, dann die Philosophie zu Salzburg, und die Arzneykunde zu Ingolstadt. Um sich in derselben und vorzüglich in der Chirurgie noch mehr zu vervollkommnen, gieng er nach Strassburg, Paris, London, Edinburg, machte in Frankreich und England noch verschiedene Nebenreisen, kam endlich über Holland, Göttingen, Giessen nach Baiern zurück, nahm im Iahre 1777 die höchste Würde in der Medizin zu Ingolstadt an, und ward noch in demselben Iahre zu München Leibarzt des Kurfürsten Maximilian III., und Medizinalrath. Im Iahre 1782 am 27ten Iuli wurde er zum Professor der Wundarzneykunde zu Ingolstadt ernannt, und nahm zwar noch im August desselben Iahres von dieser Stelle Besitz, trat sie aber erst am 13ten Iuni 1789 wirklich an, als die durch Prof. Steblers Tod erledigte Besoldung fliessend geworden war. Im Iahre 1798 wurde er nach einem unheilbaren apoplektischen Anfalle, welchem mehrere andere vorausgegangen waren, mit Beybehaltung seiner ganzen Besoldung und Emolumente jubilirt. Er war in seinem gesunden Zustande ein guter Arzt, und ein vortrefflicher Wundarzt, und überhaupt in seinem Fache ein gründlicher Gelehrter, lebte aber seit dem erwähnten Zufalle, durch den auch die edlern Theile sehr gelitten hatten, ein blosses Pflanzenleben, und starb zu Landshut am 2ten August 1800, alt 60 Iahre.

Seine Schriften sind:

Dissertatio medico-forensis, an deligatio funiculi umbilicalis in neonatia absolute necessaria sit? 4. Ingolst. 1778. 34 S.

S. ADB, 33 B. S. 135.

Von dem Geiste der Beobachtung in natürlichen Dingen, eine akademische Rede. 4. München 1782. 35 S.

S. Nürnberg. gel. Z. 1782. S. 295. Annalen der baier. Lit. B. 3. S. 4. Münchner Intelligenzbl. 1782. S. 144.

Von den Gebrechlichkeiten des menschlichen Verstandes, eine akademische Rede. 4. München, 1790. 32 S.

S. Hartenkeils med. chirurg. Z. 1791. B. I. S. 221, Obert. ALZ. 1791. I. S. 657. u. 939. Münchner Intelligenzbl. 1790, S. 357.

Eine neue Art, die Salpeternaphte zu bereiten; in den neuen philosoph. Abhandlungen der baierischen Akademie der Wissenschaften. B. I. S. 389--398.

S. Eigne Sammlungen. Privat-Nachrichten. Meusels gel. Teutschl. 5. Ausg. B. 2. S. 362. Ios. Niederhubers elogium piis manibus Philippi Fischer sacrum. 4. Landishuti, 1800, 15 S. AL. Anzeiger, 1801. n. 112 S. 1057--1062.


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