Placidus Heinrich (GND 11666634X)

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Daten
Nachname Heinrich
Vorname Placidus
GND 11666634X
( DNB )
Wirkungsgebiet Wissenschaft


Placidus Heinrich in der BSB

HEINRICH (Placidus), Mitglied der kurbair. Akademie der Wissenschaften, kurfürstlicher geistlicher Rath, Benediktiner und Professor zu St. Emmeram in Regensburg. Er wurde am 19ten Okt. 1758 zu Schirling in Niederbaiern geboren, studirte zu Regensburg, tratt 1775 in das berühmte Reichsstift St. Emmeram, wo er am 10ten Nov. 1776 die Ordensgelübde ablegte, und im I. 1782 Priester ward. Im Iahr 1785 wurde er in seinem Stifte Professor der Philosophie und Mathematik, und im Dec. 1791 Professor der Physik, Astronomie und Meteorologie an der Universität zu Ingolstadt, von wo er im Sept. 1798 wieder in sein Stift zurückkam, und seitdem daselbst Physik und Mathematik lehrt. Im Iahr 1789 machte ihn die kurfürstliche Akademie der Wissenschaften zu München, 1790 die botanische Gesellschaft zu Regensburg, und 1782 die meteorologische Gesellschaft zu Mannheim zum Mitgliede. Seit 1792 hat er von der kurfürstlichen Akademie der Wissenschaften zu München den Auftrag, die innländischen Wetterbeobachtungen zu bearbeiten. Er sammelt Kupferstiche von Erfindung der Kunst an (incunabula artis chalcographicae), und wird darüber seiner Zeit wichtige Supplemente zu Heinecke’s Nachrichten von Künstlern und Kunstnachrichten liefern. Er steht mit vielen bekannten Gelehrten in literarischer Verbindung, und gehört ganz vorzüglich unter die würdigen Männer, die dem Benediktinerorden und dem Reichsstifte St. Emmeram Ehre bringen.

Im Drucke erschienen von ihm:

Positiones physicae et mathematicae, 4. Ratisbonae 1788, 36 S.

Positiones physicae et mathematicae, quos annuo labore explicavit, experimentis confirmavit, et nunc publico eruditorum examini submittit, 4. ibid. 1799, 41 S.

De sectionibus conicis, tractatus analyticus, 8. Ingolstadt bey Krüll, und Erlangen bey Walter 1796, 343 S.

S. Obert. ALZ. 1796. II. S. 198--200.

Abhandlung über die Wirkung des Geschützes auf Gewitterwolken, welche 1788 den Preis erhalten hat; in den neuen philos. Abhandlungen der bair. Akademie der Wiss. Band. V. n. 1, S. 1--144.

S. Obert. ALZ. 1790. II. S. 209. Auserl. Lit. des kath. Teutschl. B. 3, St. I. S. 44.

Kommt das Newtonische oder Eulerische System vom Lichte mit den neuesten Versuchen und Erfahrungen mehr überein? eine mit dem Preise belohnte Abhandlung; ebend. B. V. n. 2, S. 145--398.

S. Auserl. Lit. des kath. Teutschl. B. 3, St. 1, S. 49. Obert. ALZ. 1790, II. S. 213.

Oscillationes Mercurii in tubo Toricelliano ingruentibus tempestatibus et procellis, observato in museo physico Ratisbonae ad S. Emmeramum annis 1788 et 1789; ebendaselbst B. VI. S. 70--120.

Abhandlung über die mittlere Kraft und Richtung der Winde; ebend. (1797) B. VII. S. 273--308.

S. Münchner gel. Z. 1798, April S. 55--61.

Die im gelehrten Teutschl. S. 168 angeführte: Oratio de incrementis philosophiae naturalis hoc potissimum saeculo, 1792, ist zwar von ihm gehalten, aber nicht gedrukt worden.

Der baierischen Akademie der Wissenschaften in München meteorologische Ephemeriden auf das Iahr 1789. Neunter Iahrgang, 4. München 240 S. (Ist der erste von ihm bearbeitete Iahrgang).

Alle Wetterbeobachtungen 1782--1791 in den Ephemerid. meteorol. Mannhem. rühren von ihm her.

De longitudine et latitudine geographica urbis Ratisbonae, observationibus astronomicis determinata. Tentamen primum, 4. Ratisb. apud Rottermundt 1801, XII. und 60 S.

S. Salzburg. LZ. 1802, Iänner S. 3--10.

Geographische Ortsbestimmungen in Baiern; in Zachs monatlicher Korrespondenz 1800, Iunius n. 65.

Beyträge zu Baaders gelehrtem Baiern.

Aufsätze in verschiedenen periodischen Schriften.

S. Eigne Sammlungen. Privat-Nachrichten. Meusels gel. Teutschl. 5te Ausg. B. III. S. 168.


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