Ioseph Franz Xaver von Hoppenbichel (GND 100294464)

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Daten
Nachname von Hoppenbichel
Vorname Ioseph Franz Xaver
GND 100294464
( DNB )
Wirkungsgebiet Wirtschaft, Wissenschaft


Ioseph Franz Xaver von Hoppenbichel in der BSB

von HOPPENBICHEL (Ioseph Franz Xaver), der Th. Dr., Weltpriester, kurpfälzischer geistlicher geheimer Rath, Ritter des portugiesischen Ritterordens Christi, Freysingischer geistlicher Rath, und Direktor der kurfürstlichen ökonomischen Gesellschaft zu Burghausen, ein Bruder des Vorigen. Er wurde im Iahr 1721 zu Burghausen, wo sein Vater kurfürstlicher Regierungsrath war, geboren studirte daselbst und zu München, tratt in den Weltpriesterstand, und widmete sich anfangs der Seelsorge, in den lezten Iahren seines Lebens aber ganz allein den Wissenschaften. Er erhielt das kurköllnische Beneficium zu Altenöttingen, und von Rom das apostolische Protonotariat, und 1773 den portugiesischen Christusorden. Er wurde Mitglied der k. k. Gesellschaft des Akerbaues in Tyrol, und der kursächsischen in der Oberlausitz, dann Direktor der kurfürstlich sittlichen und landwirthschaftlichen Gesellschaft zu Burghausen, zu deren Entstehung, Verbreitung und Aufrechthaltung er sehr Vieles beytrug. Er war ein ungemein thätiger Gelehrter, der sein Leben in stetem Fleisse zubrachte, und ungeachtet äusserst mässiger Einkünfte eine gute Bibliothek, und eine schöne Sammlung von Naturalien und von Kupferstichen besass. Er starb am 27sten Iän. 1779 im 58sten Iahre seines Alters. Auf seinem Grabmahle steht.: „Gelehrte, Bürger, Ackersleute! zollet schuldige Thränen dem tugendhaften Priester, dem unermüdeten Geiste, dem ächten Patrioten, dem weisen Manne.“ --

Seine Schriften sind:

Rede von dem grossen Nutzen und der Glückseligkeit eines Landes durch den Flor und die Aufnahme der schönen Wissenschaften, 4. Burghausen 1766.

S. Münchner Intelligenzblatt 1793, S. 107.

Die glückliche Vereinbarung der Gelehrtheit mit der Heiligkeit, Lobrede zu Ehren des heiligen Iohann v. Kent. (Cantius), 4. Burghausen 1769, 31/2 Bogen.

S. Reg. gel. N. 1769. S. 346.

Rede von der Liebe des Vaterlandes, am Namensfest Sr. kurfürstlichen Durchlacht von Baiern abgelesen, 4. Burgh. 1770, 3 Bogen.

S. Reg. gel. N. 1770, S. 346.

Landwirthschaftliche Erinnerung wider das Vorurtheil, dass Brachfelder nothwendig seyen, 4. Burghausen, 1772, steht auch in Hillesheims baierisch. ökonomischem Hausvater B. I. S. 253--269.

Rede von dem grossen Einflusse einer guten Erziehung und vernünftigen Unterweisung der Iugend in schönen und nützlichen Wissenschaften und guten Sitten auf die Glückseligkeit eines Staats, Burghausen 1774.

Von seinem mit vieler Mühe verfertigten Tabellenwerk unter dem Titel: Genealogisch auch chronologische Beschreibung aller Päbste, Erz- und Bischöfe, und Bistthümer (eilf Fuss lang, und sieben breit), S. das 3te Wochenstück der Augsburg. K. Franz. Kunstakademie 1756, und Münchner Intelligenzblatt 1768, S. 179. Im Manuskripte hinterliess er: 1) Hierarchiae Germaniae, oder ordentliches Verzeichniss aller Erz- und Bischöfe Teutschlands vom Ursprunge eines jeden Erz- und Hochstifts bis aufs Iahr 1777. 2) Ehrensaal des hohen und niedern Adels, 4 Bände fol. worinn über 3000 adeliche Familien enthalten und mit vielen Stammtafeln belegt sind. 3) Parnassus venerabilis cleri saecularis, oder Beschreibung aller Weltgeistlichen, die sich von apostolischen Zeiten an bis 1770 durch gelehrte Schriften berühmt gemacht. Dieser Parnassus enthält in mehrern Bänden Manuskript mehr als 4000 ganz oder beynahe vollendete Artikel. Ich konnte nicht in Erfahrung bringen, welches Schiksal diese Manuskripte hatten, und in wessen Händen sie sich nun befinden.

S. Eigne Sammlungen. Hillesheims bair. ökonom. Hausvater B. I. S. 391--396. Ladvocats fortges. histor. Handwörterbuch B. V. S. 904. Meusels gel. Teutschl. 3te Ausg. S. 493. Nikolai Reise, B. VI. S. 493. Annalen der bair. Lit. B. I. St. 2,


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