Joseph Hueber (GND 129114855)

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Daten
Nachname Hueber
Vorname Joseph
GND 129114855
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Joseph Hueber in der BSB

Hueber, (Joseph) geboren zu Ims im Ober-Innthale (im Innkreise) 1730, wurde von seinem Vater wegen seines krüppelhaften Körpers einem schlechten Maler daselbst, Namens Wibber in die Lehre gegeben. Nach Verfluß von drei Jahren schickte ihn sein Vater in das Ausland (in die Fremde) gab ihm zwei Gulden, und die wohlgemeinte Lehre, ja um kein Geld zu schreiben, sondern sich seinen Unterhalt selbst zu verdienen. In Salzburg fand er seinen Wohlthäter, den Maler Jakob Zanuse, bei dem er drei Jahre verblieb, und hier eigentlich erst den wahren Unterricht erhielt. Nun pilgerte er nach Rom, litt auf dem Wege dahin zu Wasser Schiffbruch, und hatte das Glück allein gerettet zu werden. Zu Rom studirte er fleißig, und lebte größtentheils von Wasser und Brod. Nach zwei Jahren kehrte er nach Deutschland zurück, begab sich nach Prag, dann nach Salzburg, und endlich in das Vaterhaus, wo er eine brave Frau heirathete, und zwei Altarblätter malte, deren ihm jedes 1000 fl. eintrug. Aber nun war auch diese Quelle versiegt, da er für die schönsten Kunststücke nur drei Dukaten erhalten konnte, und eben daher in Dürftigkeit schmachtete, und sich öfters im Winter kein Holz zu kaufen vermochte. Er starb 1772 zu Imst. Eine tugendhafte Gattin und zwei unmündige Söhne beweinten den Verlust des Gatten, Vaters, Freundes und Künstlers. Er bildete sich überhaupt seinen eigenen Styl, der die Mittelstrasse zwischen den italienischen und deutschen hielt. Seine Farben trug er dick auf, doch rein und geschmolzen, und seine Ausführung war zart. Von seiner schönen, wenn gleich nicht richtig anatomischen Zeichnung, und seinen noch schönern Gedanken konnten nur Kenner urtheilen. Seine Gemälde sind von mitlerer Größe, und stellen Gegenstände aus der Lebens- und Leidensgeschichte Jesu, und den Legenden der Heiligen dar. Leider geriethen sie in Hände, die ihren Werth weder kannten, noch schätzten!


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