Joh. Ulrich Kraus (GND 100811833)
Daten | |
Nachname | Kraus |
Vorname | Joh. Ulrich |
GND | 100811833 ( DNB ) |
Wirkungsgebiet | Kunst |
Kraus, (Joh. Ulrich) ein Schüler und Tochtermann des Melchior Küsel, war ein fleißiger Kupferstecher zu Augsburg. Im Jahre 1694 gab er nach einer Zeichnung des Andreas Graf zu Nürnberg die St. Peterskirche zu Rom in einem großen Kupferstiche heraus, die er mit besonderem Fleiße arbeitete, und dem Fürstbischofe von Passau widmete. Da die gehofte Belohnung dafür zu lange ausblieb, so wurde er verdrüßlich, zerschnitt die Platte, und verwendete sie zu andern Kupferstichen. Aber kaum hatte er im Unmuthe die Platte zernichtet, als nach Rom 300 Abdrücke hievon, jede zu 3 Zechinen Bezahlung, bestellt wurden. Nun stach er diese Kirche in Imperialformat nochmals ausnehmend schön und fleißig in Kupfer, und entschädigte sich so für den Verlust. Im Jahre 1702 gab er eine historische Bilderbibel mit 188 Kupferstichen in Quart heraus, die von ihm, seiner Gattin Johanna Sibilla, geborne Küsel, und seiner Schwägerin Philippine Küsel gestochen wurden. Er arbeitete an verschiedenen Höfen, und starb 64 Jahre alt zu Augsburg 1719. v. Stetten. Brief 8. Hüsgen Nachrichten von Frankfurtischen Künstlern. S. 111. Füßli räsonirendes Verzeichniß der vornehmsten Kupferstecher und ihrer Werke. S. 370.
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Fußnoten
- ↑ Siehe Küsel (Melchior).