Joh. Peter Langer (GND 116720166)

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Daten
Nachname Langer
Vorname Joh. Peter
GND 116720166
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Joh. Peter Langer in der BSB

Langer, (Joh. Peter) geboren zu Calcom bei Düsseldorf im Herzogthume Berg 1760, bildete sich in der Malerkunst unter der Leitung des berühmten Gallerie-Direktors Lambert Krahe zu Düsseldorf, und machte dann Reisen durch ganz Deutschland, Frankreich und Holland, wo sich sein großes Genie vollends entwickelte und ausbildete. Seine Werke der Kunst sind zu bekannt, und von jedem Kenner zu geschäzt, als daß sie hier angeführt zu werden brauchen. Es genügt eines seiner neuesten Stücke, das die Geschichte des Zinsgroschens vorstellt, hier nur zu nennen. Er hat in Darstellung seiner Gemälde seine ihm eigene Manier, geht seinen eigenen geraden Weg, ist wahr und sprechend in demselben, und hält sich von sklavischer Nachahmung ganz entfernt. Er malt vortrefflich Porträte; im historischen Fache aber übertrift er jeden Künstler seiner Zeit, oder erreicht doch die ersten derselben. Er wurde von Düsseldorf, wo er Direktor der dortigen Gallerie war, nach München berufen, und den 13ten Mai 1808 als Direktor der königl. baier. Akademie der bildenden Künste daselbst angestellt, auch wegen seiner Verdienste um die Künste zum Ritter des königl. baier. Verdienstordens den 19ten des genannten Monats und Jahrs ernannt. Regierungsbl. Jahrg. 1808. St. XXIV. S. 1042. u. St. XXV. S. 1079. u. 1081. Auch wurde er 1809 Korrespondent der 4. Klasse bei der königl. Akademie der Künste und Wissenschaften zu Amsterdam. Morgenbl. Jahrgang 1807. S. 1073.

Nachtrag aus: Lipowsky Künstler II

Langer (Joh. Peter), Direktor der Königl. baier. Akademie der bildenden Künste in München, hat es übernommen, aus der Erinnerung das Bild des verstorbenen Königl. b. Finanzministers Wilhelm Frhrn. v. Hompesch, von dem, außer der Büste des Joseph Kirchmeiers[1], bei dessen Leben nie ein Porträt genommen worden, zu erschaffen. Dieser ohnedieß berühmte Künstler vermochte der an ihn gestellten Forderung um so mehr zu genügen, weil er mit Demselben einen langen und lebhaften Umgang gepflogen hat, und ihn schon lange kannte.

Der Minister Frhr. von Hompesch, dieser besonnene Geschäftsmann, ist sitzend abgebildet, Gesicht und Stellung etwas mehr als Profil. In der Rechten hält er eine Schrift in blauem Umschlage dem Gesichte nahe, welches nicht sowohl darauf hinzustarren, als die Zeilen zu durchlaufen scheint. Die Linke ruht auf einem Buche im Schooße. Die Beine sind ungezwungen übergeschlagen, die Stellung bequem, die Brust sich etwas einsenkend; alles äußerst individuell und dem Leben in solchem Maaße abgelauscht, daß man aus diesem, ohne den Kopf anzusehen, den Gegenstand des Bildes erkennt. Bewunderungswürdig ist Zeichnung u. Kolorit des Kopfes; kein Künstler oder praktischer Kenner wird sich leicht überreden, daß dieß aus dem Gedächtnisse, nicht der individuellen Natur gegenüber, gemalt worden sey. Das Ganze macht ein vortreffliches Bild, und es gehört zu den gelungensten unter den schönen Porträten des Künstlers. Morgenblatt St. 87. S. 345. Jahrgang 1810. Dieß als Nachtrag zu diesen B. I. S. 174. vorkommenden Künstler.


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Fußnoten

  1. S. Kirchmeier (Joseph). Nach dieser Büste wird von Karl Schleich dem ältern das Porträt dieses Königl. baier. Staatsministers für meinen Nazionalgarde-Almanach dritten Jahrganges in Kupfer gestochen.