Georg Friedrich Magnus (GND 116661585)

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Daten
Nachname Magnus
Vorname Georg Friedrich
GND 116661585
( DNB )
Wirkungsgebiet Wissenschaft


Georg Friedrich Magnus in der BSB

MAGNUS (Georg Friedrich) Rektor des Gymnasiums zu St. Anna in Augsburg. Er wurde am 8. August 1645 zu Presburg in Ungarn, wo sein Vater Victor Magnus Medikus war, gebohren, besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt, muste aber im Jahre 1663, da die Türken in Ungarn einfielen, sich mit seinen Anverwandten nach Wien flüchten. Hier studirte er an der Universität nur ein Semester, und gieng 1664 an jene nach Wittenberg, wo er alle philosophische und theologische Vorlesungen hörte, und die Magisterwürde erhielt. Er verlegte sich vorzüglich auf die orientalische Sprachen, und auf die Geschichte, ward Magister legens, und gab öffentlichen Unterricht sowohl in den griechischen, hebräischen, chaldäischen, syrischen, und arabischen Sprachen, als auch in der Theologie. Unterm 13. Jäner 1676 erhielt er den Ruf nach Augsburg als Rektor, Professor und Bibliothekar an dem evangelischen Gymnasium zu St. Anna, welchem Rufe er auch ohne Verzug folgte, und sich durch treue Erfüllung seiner Amtspflichten, durch gründliche Kenntniße, und durch unermüdeten Fleiß sehr rühmlich auszeichnete. Die Kriegsunruhen, welche Augsburg im Jahre 1703 traffen, und die Belagerung der Stadt im Dezember desselben Jahres durch die Franzosen und Baiern, machten auf sein Gemüth einen solchen Eindruck, daß er immer zitterte, und sich gar nicht mehr zu fassen, und zu beruhigen wuste. Sowohl deswegen, als weil er mit den Katholiken verschiedene Differenzen hatte, war er gezwungen, sein Amt niederzulegen. Er blieb unverheirathet, und starb in dürftigen Umständen den 12. Junius 1714. Seine Schriften:

  1. 1. Diss. de Magia. 4. Viteb. 1665.
  2. 2. D. in Ps. 123 et 124. ib. eod.
  3. 3. Dissertationes IV. de veris atque primogeniis Hebraeorum literis, contra Capellum. 4. ibid. 1671.
  4. 4. Diatribe philologica de lucis gentilium. 4. ib. 1674. 2 Bog.
  5. 5. De ordine equitum Teutonicorum.
  6. 6. De Scriptura S. contra Socinianos et Andr. Frommium.
  7. 7. Disp. in Matth. cap. 15 et 16. contra Hug. Grotium. 4. Viteb. 1668.
  8. 8. Fasciculus Myrrhae, sive quaestiones nonnullae ad illustrandam historiam passionis dominicae. 4. Aug. Vindel. 1687.
  9. 9. Disquisitio I. de antiquis S. Scripturae versionibus germanicis Augustae excusis. ib. 1690. Disp. II. 1698.
  10. 10. Mehrere lateinische Gedichte, und einige Programmen. Vergl. Crophius Historie des Gymnasiums bey St. Anna in Augsburg, S. 241-249. Beyträge kritische zur Historie d. teutschen Spfache B. V. Veith Bibliotheca Augustana Alph. XI. S. 136-139. Miscellanea Lipsiensia B. IV. 1717. S. 311. Horany nova memoria Hungariorum. Viennae 1776. Th II. S. 540. Klein Nachrichten von evangel. Predigern in Ungarn 1789. Th. I. S. 444. Rotermund’s Lexikon B. IV. S. 381.
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