Christoph Peller von Schoppershof (GND 117693316)

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Daten
Nachname Peller von Schoppershof
Vorname Christoph
GND 117693316
( DNB )
Wirkungsgebiet Politik


Christoph Peller von Schoppershof in der BSB

PELLER von Schoppershof (Christoph) Konsulent zu Nürnberg, daselbst am 28. November 1630 gebohren. Sein Vater Tobias Peller war zu Nürnberg Marktvorsteher, und Zeuge, wie auf seinem Schloß Schoppershof von dem Kaiserl. General Piccolomini, und dem Schwedischen General Ochsenstirna die Präliminarien zu dem Westphälischen Frieden abgeschlossen wurden. Seine Mutter war Magdalena von Schmidmayer auf Schwarzenbruck. Er begab sich im J. 1649 auf die Universität Tübingen, wo er den Unterricht der Professoren Johann Adam Lauterbach, Johann Wurmser, Martin Rauscher, und Gottfried Ruska genoß, und 1651 nach Altdorf, wo Nikol. Rittershusen, Kob, Ludwell, und J. P. Felbinger seine Lehrer waren, und wo er sein erstes, selbst verfertigtes Specimen de Majestate vertheidigte. Nachdeme er herauf verschiedene Reisen gemacht, und auch einige Zeit zu Utrecht seine Studien fortgesetzt hatte, vertheidigte er 1658 zu Altdorf seine Inauguraldisputation De diffidationibus, und erhielt die juristische Doktorswürde. Noch im erwähnten Jahre wurde er zu Nürnberg Advokat, 1659 Genannter des grössern Raths, 1665 Konsulent, und Assessor am Untergerichte, 1674 am Stadtgerichte, 1692 Assessor des Appellations und Bancogerichts, und Münzrath, dann zugleich der Altdorfischen Universität Prokanzler. Bereits im J. 1659 hatte er sich mit Maria Clara gebohrnen Einwag verehelicht, welche ihm 14 Kinder gebar, von denen aber nur eine Tochter die Eltern überlebte. Mehrere Reichsfürsten und Stände ernannten ihn zu ihrem Rath und Geschäftsträger, und er stand in dem Rufe eines klugen und moralischen Juristen. Er behielt bis in ein Alter von achtzig Jahren eine ungestört gebliebene Gesundheit, seine Geistesgaben, und ein ausserordentliches Gedächtniß, und starb am 25. März 1711. Ueber seine ansehnliche, im J. 1717 versteigerte, Bibliothek wurde ein Catalog auf 304 Seiten gedruckt. Ausser den oben erwähnten 2 akademischen Abhandlungen erschienen von ihm:

Vergl. Jöcher’s Gel. Lexikon B. III. S. 1358. Biblioth. jur. Struviana S. 764. Will’s u. Nopitsch Nürnb. Gel. Lexikon B. III. S. 129--131. u. B. VII. S. 114--116. Will’s Geschichte der Univ. Altdorf S. 62. Will’s Münzbelustigungen Th. II. S. 91--95. Hirsching’s Handb. B. VII. Abth. 1. S. 236--238. Holzschuher’s Deductions Bibliothek B. I. S. 497.

  1. 1. Politicus sceleratus impugnatus i. e. compendium politices novum, sub schemate hominis politici, 12. Norimb. 1663. Neue Auflagen 1664. 1665. 1669. Cum Amelotti commentario. 8. ib. 1698.
  2. 2. Theatrum pacis h. e. tractatus instrumentorum praecipuorum ab ao 1647 usque 1685 in Europa ineditorum. In 2 Quartbänden.
  3. 3. Casp. Klockii tract. de aerario, libri duo, emendat. et auct. redd. a Christ. Pellero. Norimb. Fol. 1671.
  4. 4. Notae in Andr. Ph. Oldenburger Thesauri rerum publicarum partis IV. §. 80. etc. in quibus de republica Norimbergensi agit; in Museo Norico S. 161-183.
  5. 5. Kurzer, doch best gegründeter Gegenbericht, der Reichsstadt Aachen ganz neuerlich anmassenden Anspruch an die Kaiserliche u. Reichs Kleinodien, so von der Stadt Nürnberg verwahret werden, betreffend. Fol. Nürnb. 1702. Ist auch in Ludewigs Norimb. Insign. Imp. tutelari in append. S. 46. in der hist. dipl. Nor. S. 148. ad annum 1258. in der Europ. Staatskanzley Th. 20. S. 497. und in der Lünigischen Grundveste Th. 2. S. 633 abgedruckt worden.
  6. 6. Rechtliches Bedenken über Nürnbergische Wälder, Wildbahn u. s. w. Ohne Druckort 1732. 2 Ausgaben Fol. u. Quart.
  7. 7. Er hinterließ im Manuscripte: Bedenken über Sagittarii hist. antiquam civitatis Norimbergae; Bedenken von der Stadt Nürnberg. Territorialgerechtigkeit; Bedenken wegen Ablösung der Eigenschaft strittiger Münzen, und noch verschiedene juristische Deduktionen.
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