Ruprecht (GND 118791621)
Daten | |
Nachname | Ruprecht |
Vorname | |
GND | 118791621 ( DNB ) |
Wirkungsgebiet | Kunst |
Ruprecht in der BSB |
Ruprecht, auch Rupert und Robert, Pfalzgraf bei Rhein und Herzog von Baiern, wurde 1620 geboren[1]. Bei den Unruhen in England begab er sich nach Frankreich und endlich nach Deutschland, wo er von dem Oberstlieutenant v. Sichem[2] die Schwarzkunst[3] auf Kupfer lernte. Als Karl II.. den Thron bestieg, wurde Pflzgr. Ruprecht von ihm nach England berufen. Dort machte er sein Geheimniß der schwarzen Kunst einigen Künstlern in London bekannt. Der Anfang versprach keinen glücklichen Erfolg. Georg White, John Smith und einige andere waren die ersten, welche sich auszeichneten. Seit der Zeit wurde diese Kunst von den Engländern auf einen hohen Grad der Vollkommenheit gebracht. Prinz Ruprecht oder Robert starb 1682 als Herzog von Cumberland und engl. Großadmiral zu London. Das Studium der Künste war seine Lieblings-Beschäftigung. Unter seinen Kunstwerken sind folgende die bekanntesten: a) Prinz Ruprecht als Soldat mit einem Speer in der Hand, 1656; b) eine nachdenkende Magdalena nach M. Merian; c) ein Scharfrichter, in der einen Hand ein Schwerdt, in der andern einen abgeschlagenen Kopf haltend, nach Spagnoletto, 1658; d) ein niederblickender Frauenkopf. M. Huber Handbuch über die vornehmsten Kupferstecher und ihre Werke. (Zürich 1796) B. I. S. 298.
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Fußnoten
- ↑ S. Pfalz. (Louise Prinzessin)
- ↑ Ludwig von Siegen oder Siechen war Oberstlieutenant in des Landgrafen von Hessen-Cassel Kriegsdiensten. Er wurde um 1620 geboren und verfertigte seine Kunstarbeiten um das Jahr 1643. Man hält ihn für den Erfinder der Schwarzkunst, die er dem pfälzischen Prinzen Ruprecht oder Robert lehrte, Es ist von ihm unter andern das Porträt der Amalia Elisabeth, Landgräfin von Hessen-Cassel bekannt; dann eine heilige Familie nach Caraccio. Joseph trägt hier, sonderbar genug, eine Brille (Augengläser).
- ↑ Von den Italienern und Engländern auch Mezzotinto genannt. Hiezu wird ein Instrument gebraucht, das man die Wiege nennt. Mit diesem Instrumente, das lauter Kerben hat, werden auf die ganze Platte,über’s Kreuz, Striche gemacht, so daß die ganze Platte durchaus mit Strichen bedeckt ist. Auf diesen Grund wird die Zeichnung aufgetragen, dann werden mit einem Instrumente, das Schabeisen genannt, die lichten Parthien hervorgebracht. Es wird nämlich der eingearbeitete Grund mehr oder weniger, oder auch ganz glatt bearbeitet, je nachdem es die Nüancen des Lichtes erfordern; alles übrige, was von diesem Grunde stehen bleibt, sind Schatten-Parthien. Man kann von einer solchen Platte kaum hundert gute Abdrücke machen, weil die verwischten Theile und Uebergäuge sehr bald durch den Druck verloren gehen.