Gabriel Schütz (GND 129486434)
Daten | |
Nachname | Schütz |
Vorname | Gabriel |
GND | 129486434 ( DNB ) |
Wirkungsgebiet | Kunst |
Gabriel Schütz in der BSB |
Schütz, (Gabriel), ein sehr berühmter Stadtmusikus zu Nürnberg, wurde den 1. Februar 1633 zu Lübeck geboren, und lernte in seiner Vaterstadt beim Stadtmusikus Niklas Bleyer die Musik. Um sich in dieser Kunst zu vervollkommnen, begab er sich nach Hamburg, verweilte dort ein Jahr, und war gesinnt nach Italien zu reisen, auf welcher Reise er sich 1655 zu Nürnberg auf der Viol da Gamba, und dem Cornete[1] hören ließ. Da er daselbst sehr großen Beifall erhalten hatte, war man bemüht einen Künstler vom ersten Range auf diesen Instrumente zu behalten, und brachte es durch Artigkeiten, die man ihm erwiesen hatte, dahin, daß er vier Jahre in dieser Stadt geblieben, und mehrere junge Leute, besonders aber den berühmten J. P. Krieger auf diesen Instrumenten Unterricht gegeben hat. Aber nun gieng er nach Ansbach, Baireuth, Oettingen, Mergentheim und Salzburg, wo er überall Ehre sich erwarb, und von den dortigen Fürsten ansehnlich beschenkt wurde. Er kam hierauf 1666 nach Nürnberg zurücke, wo ihn der Magistrat, weil sich eben eine Vakatur anbegeben hatte, zum Stadtmusikus ernannte, die er seiner guten Freunde wegen einer ihm angetragenen Hofmusikus-Charge in Stuttgard vorzog. Als Kaiser Leopold I. in Regensburg anwesend war, begab sich Schütz mit den Violinisten Hofmann u. Paul Heinlein dahin, spielten vor dem Kaiser und gefielen sehr. Als ihnen der Antrag geschahe, in Kaiserl. Dienste zu treten, verbaten sie sich diese Ehre, und giengen nach Nürnberg zurücke, wo Schütz, 78 Jahre alt, 1711 gestorben ist. Sein Portrait haben Leonart und Fleischberger in Kupfer gestochen. Waldaus Beiträge zur Gesch. der Stadt Nürnberg. Heft III.
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Fußnoten
- ↑ Cornet, Cornetto, ist die Zinke, ein Blasinstrument von Holz, das jetzt ganz bei Orchestern ausser Uebung gekommen, und nur bei feierlichen Prozessionen zu den Posaunen noch gebraucht wird. Es ist zuverläßig das älteste Blasinstrument, und hat zweierlei Formen; gerade nämlich, oder etwas gebogen. Das Mundstück hievon gleicht dem einer Trompete, und die Tonlöcher sind für die Finger der beiden Händen da. Der Umfang der Töne dieses Instruments erstreckt sich vom kleinen a bis zum dreigestrichenen c durch alle Töne der diatonisch-chromatischen Tonleiter. Die Quartzinken (Cornettino) haben einen Umfang von dem eingestrichenen d bis zum dreigestrichenen g, und die Griffe kommen der Applikatur der Oboe sehr nahe. Die Griechen nannten dieses Instrument KΚεϱας. Forkel’s allgemeine Gesch. d. Musik. B. I. S. 415.