Heinrich Smiths (GND 129252220)

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Daten
Nachname Smiths
Vorname Heinrich
GND 129252220
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Heinrich Smiths in der BSB

Smiths, oder auch Schmiths (Heinrich), geb. zu Kaiserswörth bei Düsseldorf 1758, wo sein Vater ein armer Fleischer war, zeichnete zu seinem Vergnügen. Er kam an einem Morgen zu Krahe, dem Aufseher der Düsseldorfer Gallerie, gab diesem ein Zeichenbuch und bat, es ihm nach seinem Werthe abzukaufen. Krahe fragte: „von wem hast du dieses Buch?“ „Ich habe es selbst gezeichnet,“ antwortete der Knabe. „Wie konntest du, mein Sohn“ entgegnete Krahe, „bei so vielen Talenten ein Fleischer werden?“ „Aus Armuth,“ erwiederte ganz naiv Schmiths. Krahe bestellte ihn am andern Tage, sprach mit einigen guten Freunden, die ihm Unterstüzzung zusagten, und nahm ihn in die Lehre. Nach zwei Jahren hatte der junge Schmiths so merkliche Fortschritte in der Kupferstecherkunst gemacht, daß ihn Krahe versicherte, er habe alles gelernt, was man in Düsseldorf lernen könnte. Er gab ihm daher ein Reisegeld und schickte ihn nach Paris zu dem berühmten Wille. Dieser nahm ihn mit seiner gewöhnlichen Güte auf, und behielt ihn vier Jahre. Nun gieng Schmiths nach Düsseldorf zurück, und arbeitete dort auf der Gallerie. Er führte ein stilles, ruhiges Leben, besuchte nur das Haus seines Freundes Lambert Krahe, und verliebte sich in dessen Tochter Henriette. Plötzlich erfuhr er, daß dieselbe schon an einen andern versprochen war, und ihn verzehrte stiller Gram. Zu seinem Glücke wurde nichts aus der Heurath. Schmiths hoffte und begab sich 1782 eiligst nach München zum Churfürsten Karl Theodor, dem er seine Zeichnungen und Kupferstiche vorlegte. Der Churfürst, überzeugt von seinen Verdiensten, seinen Kunsttalenten, und von der Wahrheit seiner Geschichte und Liebe, sagte ihm einen Gehalt von jährlich 600 fl. zu, und ernannte ihn zu seinem Hofkupferstecher. Schmiths war glücklich und heurathete seine Henriette. Dieser Künstler starb bald nach dem Tode seines Schwiegervaters, der sich 1790 ereignete. Von Schmiths Kunstwerken werden hier angeführt: a) Christus erscheint der Magdalena, nach Barocci; b) Jesus und Johannes als Kinder, nach Sarcellino; c) eine Kindergruppe mit einer Fruchtguirlande, nach Rubens, u. s. m. M. Hubers Handbuch etc. B. II. S. 354.


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