Diepold Ziegler (GND 135938139)

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Daten
Nachname Ziegler
Vorname Diepold
GND 135938139
( DNB )
Wirkungsgebiet Religion


Diepold Ziegler in der BSB

ZIEGLER (Diepold) Abt des Benediktinerklosters Ensdorf in der obern Pfalz. Er wurde den 19. März 1728 zu Peuting, einem Dorfe unweit Neuburg am Wald in der obern Pfalz, von Bauersleuten gebohren, besuchte in Regensburg die Gymnasialklassen, erhielt im J. 1751 zu Reichenbach die Aufnahme in den Benediktinerorden, und 1753 die Priesterweihe. Nachdem er im Benediktinerstifte zu St. Jakob in Regensburg die Philosophie wiederhohlt hatte, wurde er 1756 derselben Professor im Communstudium der Baier. Benediktiner-Congregation, welches sich damahls im Kloster Scheuern, dann zu Benediktbeuern befand. Hierauf war er bis 1766 Lehrer der Theologie. Er bekam 1767 die Pfarrei Wahl zu versehen, wurde aber bald, als erwählter Prior, in sein Kloster nach Reichenbach zurück berufen. Im Jahre 1773 fiel im Kloster Ensdorf durch Postulation die Prälatenwahl auf ihn. Er verbesserte die zum Stifte gehörigen Landschulen, führte bei den Gottesdiensten der Klosterpfarrkirche den teutschen Kirchengesang ein, bereicherte die Bibliothek mit vielen und grossen Werken, richtete die Studien der jungen Ordensgeistlichen auf die zweckmäßigste Art ein, und nahm viele ökonomische Verbesserungen durch Kultur der Wälder, Urbarmachung öder Gründe, und Errichtung neuer Gebäude vor. In seiner Abtei herrschte die edelste Gastfreiheit gegen Fremde von allen Konfessionen und Ständen; die Wittwen und Waisen der Klosterunterthanen, und überhaupt alle Arme, fanden Unterstützung, und vorzüglich nützte er dem Kloster, dessen Schulden er bezahlte, durch genaue Sparsamkeit, wodurch er den Mangel an reichen Einkünften ersetzte. Für seine eigene Person lebte er ungemein mäßig und beschränkt, und seine Wohnung sah dürftig aus. Er verlegte sich mit grossem Eifer auf Mathematik, Geschichte, und Diplomatik, und verfaßte in diesen Fächern mehrere Abhandlungen, die er aber nicht drucken ließ. In der klösterlichen Disciplin war er strenge, aber nicht pedantisch, und selbst Profane bezeugten, daß das Kloster unter seiner abteilichen Regierung ein vernünftig eingerichtetes Institut war. Seine Frömmigkeit war aufgeklärt und ungegeheuchelt, und bei aller Simplicität seines Charakters besaß er eine feine Politik, die manchmal für die Rechte seines Klosters ungemein vortheilhaft war. Dieser würdige Mann, dessen Andenken aufbewahrt zu werden verdient, starb am 21. November 1801. Schriften:

  1. 1. Dei existentis, ejusque immensae artis, ac ineffabilis providentiae ac bonitatis testimonia in corpore humano conspicua. 4. 1761.
  2. 2. Gebet- und Unterrichtsbuch. 12. Sulzbach.
  3. 3. Theses ex tractatu de incarnatione. 1764.
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