Joh. Georg Bergmüller (GND 118844296)

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Daten
Nachname Bergmüller
Vorname Joh. Georg
GND 118844296
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Joh. Georg Bergmüller in der BSB

Bergmüller, (Joh. Georg) gebohren zu Türkheim in Baiern 1688, lernte auf Kosten seines Herzogs Maximilian Philipp beim Andreas Wolf in München, reiste nach Düsseldorf und den Niederlanden, und studirte nach Karl Maratti[1]. Er war ein guter Historienmaler in Oel und Fresko. Seine geistlichen Bilder sind andächtig und sittsam, und sein Kolorit ist lieblich gehalten. Von seinen Gemälden sieht man viele in den Städten des Königreichs Baiern. In der ehemaligen Klosterkirche zu Fürstenfeldbruck ist unter dem Altarblatte des heil. Bernhard Altars ein kleines Gemälde von seinem Pinsel zu sehen, das die schmerzhafte Muttergottes vorstellt; in der Pfarrkirche zum heil. Martin in Landshut ein Altarblatt: die heil. Barbara. Er radirte auch mit einer geistreichen Manier geistliche und weltliche Bilder nach seiner Erfindung. Man hat von ihm einen Aufsatz von zwei Büchern: 1) Geometrischer Maasstab der Säulenordnung und 2) Anthropometria, d. i. Statur des Menschen nach verschiedenen Altern. Bergmüller war Direktor der Akademie und fürstbischöflicher Kabinetsmaler zu Augsburg, wo er 1762 starb. Die Gallerie zu München besitzt zwei Gemälde von seinem Pinsel auf Leinwand, den heil. Johann den Täufer und Johann Evangelist; dann die Muttergottes mit dem Jesus Kinde von mehreren Engeln umgeben in halber Lebensgröße. Im ehemaligen Kloster Diessen in Baiern malte er die obere Decke der dortigen Kirche, dann das Choraltarblatt: Maria Himmelfarth, und zu Augsburg das Plafond der Kirche zum heil. Kreutz, dann das Owechsersche Haus etc. In der Stadt Eichstädt befinden sich an folgenden Orten Gemälde von ihm: 1) in der ehemaligen Jesuiten-Kirche zwei Seitenaltarblätter: Christus am Kreutze, und der sterbende Joseph. 2) Die Altarblätter in der dortigen Dominikaner-Kirche. 3) in der Walburgens-Kirche zwei Altarblätter: die heil. Babara und der heil. Joseph. 4) In der ehemaligen Nonnen-Kirche de notre Dame sind alle Altarblätter von diesem Künstler. In der Pfarrkirche zu Straubing ist das Altarblatt: Katharinens Enthauptung; zu Augsburg in der Georgenskirche, das Altarblatt: der heil. Augustin; in der Katharinenkirche das Freskogemälde; zu Ingolstadt in der obern Pfarrkirche das Altarblatt: der sterbende Joseph; zu Passau in der Pfarrkirche das Altarblatt: die Familie Christi; zu Regensburg in der dortigen Jesuitenkirche das Choraltarblatt: Paul; in der ehemaligen Klosterkirche zu Alderspach das Altarblatt: Maria Heimsuchung 1729 von ihm gemalt. u. s. w. Andre Strauß historisch-topographische Beschreibung der Stadt Eichstädt. (Eichstädt 1791) Mannlich am a. O. B. I. S. 54. II. Nro. 207. u. 235. Meidinger Beschreibung der Stadt Landshut. (Landshut 1785) S. 240. v. Stetten S. 318. Westenrieder am a. O. S. 339. Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften etc. B. I. S. 156. In der Universitätskirche zu Salzburg sind zwei Altarblätter, die heil. Katharina, und der heilige Thomas von Aquin von Bergmüller gemalt. L. Hübner Beschreibung der Stadt Salzburg. (Salzburg 1792) B. I. S. 102. Zu Donauwörth in der heil. Kreuzkirche, sind die Altarblätter der heil. Benedikt 1725, die heil. Walburg 1726, der heil. Amand 1726, und Maria Schnee 1723, von ihm gemalt zu sehen. Klemens Alois Baader’s Reisen durch verschiedene Gegenden Deutschlands (Augsb. 1795) B. I. S. 102. u. s. m.


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Fußnoten

  1. Ein Maler von Camerino in der Mark Ankona, ein Schüler des Andreas Sacchi zu Rom, bei dem er 19 Jahre blieb. Dieser Künstler verstand in seinen Köpfen das Edle mit dem Einfachen zu verbinden; er hat einen großen Geschmack in seinen Zeichnungen, die Ausdrücke sind entzückend, seine Ideen glücklich und voller Würde, und sein Kolorit sehr lebhaft. Geschichten und Allegorien behandelte er vortrefflich, und war dabei in der Architektur und im Perspektive wohlerfahren. d’Argensville l. c.