Karl Theodor Freyherr von Dalberg (GND 118720961)

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Daten
Nachname Freyherr von Dalberg
Vorname Karl Theodor
GND 118720961
( DNB )
Wirkungsgebiet Wissenschaft


Karl Theodor Freyherr von Dalberg in der BSB

Freyherr von DALBERG (Karl Theodor), des heil. römischen Reichs Kurfürst und Erzkanzler zu Regensburg. Er wurde zu Herrnsheim bey Worms auf dem Stammhause des Dallbergischen Geschlechts Mannheimer Linie am 8ten Febr. 1744. geboren, und zeichnete sich gleich nach vollendeten Studien als einen Gelehrten vom ersten Range aus. Er wurde Kämmerer von Worms, Domherr zu Würzburg, Erzbischof zu Tharsus, dann am 5ten Iun. 1787 Koadjutor von Mainz, am 18ten Iun. desselben I. Koadjutor zu Worms, und am 8ten Iun. 1788 zu Kostanz, kurmainzischer wirklicher geheimer Rath und Statthalter zu Erfurt, Präsident der dortigen Akademie der Wissenschaften, und Mitglied vieler Akademien und gelehrten Gesellschaften. Im Dec. 1799 gelangte er zur Regierung des Hochstifts Kostanz, wurde Fürstbischof daselbst und kreisausschreibender Fürst von Schwaben. Am 25sten Iulius 1802 wurde er Kurfürst und Erzkanzler, und kam in den Besitz von Regensburg und Aschaffenburg.

Seine Schriften sind:

Diss. de matre praeterita vel a legitima inique exclusa testamentum patris pupillariter substituentis per querelam inofficiosi expugnata, Heidelb. 1761.

  • Versuch einer Widerlegung des 7ten Stückes im 3ten Theil der vermischten Briefe über die Verbesserung des Iustizwesens am Kammergericht, in welchem einige kurmainz. Erzkanzlariats-Befugnisse in Ansehnng der Kammergerichts Kanzley angegriffen worden, 4. Mainz und Frankf. 1768.
  • Kurfürstlich Mainzische Verordnung wegen der Mönchsorden, fol. 1772.
  • Beyträge zur allgemeinen Naturlehre, 4. Erfurt 1773.

Betrachtungen über das Universum, 8. ebendas. 1777, 2te Aufl. Mannheim 1778, 3te A. ebend. 1787, 4te A. 1801.

Versuch eines Beytrags zur Geschichte der Erfurtischen Handlung. Erfurt, 4. 1780 steht auch in actis acad. scient. Erford. ad ann. 1778 et 1779.

Anémométre proposé aux amateurs de meteorologie, memoire lu dans la séance de l’acad. d’Erfurt du Ianvier 1781. avec fig. 4.

Gedanken von Bestimmung des moral. Werthes. Erfurt, 4. 1782 und 1787.

Neue chemische Versuche, um die Aufgabe aufzulösen, ob sich das Wasser in Erde verwandeln lasse? 4. 1784. ebend.

Vom Verhältniss zwischen Moral und Staatskunst, 4. ebend. 1786, steht auch in den actis acad. Erfurt a. 1786 et 1787.

Erfurt, eine Kantate, in Musik gesezt von I. W. Hässler, 8. 1786.

Madam de Buchwald, à Erfort 1786, 2te Auflage ebend. 1787.

Grundsätze der Aesthetik, deren Anwendung und künftige Entwiklung, 4. ebend. 1791.

Versuch einiger Beyträge über die Baukunst, Erfurt, 4. 1792.

  • Entwurf eines Gesetzbuches in Kriminalsachen, 8. Frankf. und Leipzig, (Erfurt) 1792.
  • Von dem Bewusstseyn als allgemeinem Grunde der Weltweisheit. Erfurt, 8. 1793.
  • Von dem Einflusse der Wissenschaften und schönen Künste in Beziehung auf öffentliche Ruhe, 8. ebend. 1793.

Von Erhaltung der Staatsverfassungen, 4. ebend. 1795.

  • Essai sur la science, 4. 1796.

Ueber die Brauchbarkeit des Steatits (Specksteins) zu Kunstwerken der Steinschneider, 8. Erfurt 1800.

Das sittliche Vergnügen; im teutschen Merkur 1773, St. 5, S. 99--104.

Von Bildung des moral. Karakters in Schulen; ebend. 1774, St. 2, S. 221--236.

Commentatio, quibusnam rebus magis illustrari humanus intellectus eiusque fines magis amplificari promtissime et commodissime possunt; in actis acad. scient. Erford. 1777 et 1778.

Bemerkungen über ein altes Gefäss; ebendaselbst 1777.

Gefühle des Christen; im teutschen Museum 1782, St. 12, S. 518--520.

Teutsches Volk und teutsche Sprache; in Kinderlings, Willenbüchers und Kochs Schrift für teutsche Sprache, Lit. und Kulturgeschichte. (Berlin 1794, 8.)

Kunstschulen in Schillers Horen 1795, St. 5, S. 122--134.

Sendschreiben des Fürsten und Herrn Karl Theodors, Bischof zu Constanz, des H. R. R. Fürsten, an seine Geistlichkeit, fol. Cost. 1801, 42 S.

Ueber Bestimmung der Entschädigungsmittel für die Erbfürsten, 8. Mörsburg 1802.

Sein Bildniss von Verhelst steht vor dem 2ten Bande des Moserschen patriotischen Archivs für Teutschland 1785; vor dem 2ten Band der Literatur des kath. Teutschlands; vor der Berlin. Monatsschrift St. 7, 1790; auch in dem catalogus personarum ecclesiasticarum et locorum dioecesis Constant. ad A. 1794. Sein Bildniss ist auch gemahlt von Tischbein, von Müller in Stuttgard 1799 gestochen, steht auch vor dem I. Band des Henkischen Archivs für die Kirchengeschichte; ein anderes gestochenes Bildniss von Karl Th. Fr. v. Dalberg steht vor dem ihm zugeeigneten Werke: Zapfs Iohann v. Dalberg, (Augsb. 1796). Sein Schattenriss befindet sich in dem 3ten Band der Schattenrisse edler Teutschen; vor dem 3ten Quartal der Rintel. theol. Annalen 1790, und vor dem 4ten St. der Olla Potrida 1791.

S. Eigne Sammlungen. Hambergers gel. Teutschl. 1772, S. 129. Meusels gel. Teutschl. 5te A. B. II. S. 9--11 und B. IX. S. 222. Gradmanns gelehrtes Schwaben B. I. S. 92--94, und S. 832.


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