Georg des Marres (GND 121057623)

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Daten
Nachname Marres
Vorname Georg des
GND 121057623
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst

Marres, (Georg des) auch Demaree genannt, war einer der beßten Koloristen unsers Jahrhunderts, und wurde 1697 zu Stockholm geboren. Nachdem er die untern Schulen studirt hatte, lernte er von dem schwedischen Hofmaler Peter Martin Meytens die Malerkunst, und blieb bei demselben 14 Jahre, malte das königl. schwedische Haus in Oel und auch die Reichsräthe. Im Jahre 1724 reiste er nach Amsterdam, wo er Porträte malte, begab sich dann nach Nürnberg, besuchte die dortige Preißlerische Zeichnungsakademie, und machte mit Joh. Kupetzky Freundschaft. Das Jahr darauf begab er sich nach München, Innsbruck, Padua und Venedig, und malte im letztern Orte in Miniatur und Email. Er bildete sich vollends in der Schule des Piazetta, und gieng endlich nach Rom. Von Rom nahm er seinen Weg nach Venedig zurück, erhielt einen Ruf nach Nürnberg, wo er viele Arbeiten verfertigte, die der berühmte Bernard Vogel in schwarze Kunst gebracht, und besuchte endlich Augsburg, in welcher Stadt er den churbairischen Konzertmeister Simon Schuhbauer kennen lernte, mit dem er nach München reiste. Hier faßte er den Entschluß zur katholischen Religion überzugehen, und die Tochter des genannten Konzertmeisters, Maria Barbara 1731 zu heurathen, mit der er eilf Kinder erzeugte. Im Jahre 1745 wurbe er vom Churfürsten zu Köln nach Bonn berufen, wo er bis 1749 verblieb. Eben dieses geschah 1752 vom Wilhelm, Landgrafen zu Hessenkassel, den er nebst dessen Gemahlin und seinen Prinzen in Oel malte. Der Fürstbischof von Würzburg u. Bamberg hat ihn ebenfalls berufen, und er erhielt von demselben nebst guter Bezahlung eine schwere goldene Verdienstmedaille zur Belohnung. Nun verließ er München nicht mehr, sondern blieb in dieser Stadt, wo er churbaierischer Hofmaler gewesen, ungeachtet er von mehreren Höfen berufen wurde, bis an seines Lebens Ende das im Jahr 1776 erfolgte. Des Maree malte mehr als 50 Porträte fürstlicher Personen. Unter seine historischen Gemälde gehören: 1) eine heil. Magdalena zu Rom; 2) die Kleopatra; 3) der Erzengel Michael; 4) der heil. Franz Seraph; 5) die heil. Familie; 6) der heil. Clemens; 7) eine Maria; 8) Barbara; 9) Apolonia; 10) der heil. Joseph; 11) Franz Xaver; 12) Franz von Paul; 13) das Altarblatt: Mariens Heimsuchung in der Damenstiftskirche zu München; 14) das Altarblatt: der heil. Martin in der Pfarrkirche zu Kaufbaiern; 15) die Kreutzigung Christi in der ehemaligen Klosterkirche zu Diessen; 16) die heil. Anna in der obern Stadtpfarre zu Ingolstadt; 17) u. 18) zwei Altarblätter die Mutter Gottes und die heil. Klara in der ehemaligen Nonnenkirche am Anger zu München; 19) der englische Gruß im ehemaligen Kloster Polling, Landgerichts Weilheim; 20) der heil. Johann v. Nepomuk für die Kirche zu Ismaning, den Jungwirth in Kupfer gestochen hat; 21) der heil. Schutzengel für die Pfarrkirche zu Kellheim; 22) ein englischer Gruß für die Hofkirche zum heiligen Kajetan in München; 23) die heil. Cäcilia ebendaselbst; 25) eine heil. Familie für die Churfürstin von Sachsen u. a. Die königl. Gallerie zu München besitzt von seinem Pinsel das eigene Bildniß dieses Künstlers und seiner Tochter, die ihm die Palette reicht; ein Familiengemälde, die Bildnisse seiner Töchter und seines Schwiegersohns mit den Kindern vorstellend, in Lebensgröße, beide auf Leinwand; das Porträt Kaiser Karl VII. zu Pferde, des Churfürst Ferdinand Maria. u. a. Westenrieder. S. 345. v. Weitzenfeld. Nro. 179. 180. 181. 271. 272. u. 819. Mannlich. B. II. Nro. 208. u. 238. v. Rittersausen. S. 70. 121. 125. 129. 144. 149. u. 234.

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