Eugenius Montag (GND 119371189)

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Daten
Nachname Montag
Vorname Eugenius
GND 119371189
( DNB )
Wirkungsgebiet Wissenschaft, Politik


Eugenius Montag in der BSB

MONTAG (Eugenius) Abt des Cisterzienserklosters zu Eberach im Obermainkreise; daselbst am 5. März 1741 gebohren. Er studirte zu Würzburg, und wurde bald nach seinem Eintritt in das Kloster zu Eberach Professor, dann Kanzleydirektor, und 1791 zum Abten erwählt. So lange noch das Kloster und die teutsche Reichsverfassung bestand, war er auch Ordens-Generalvikar und Visitator, dann erster Landstand in Franken. Er erwarb sich rühmliche Verdienste, indem er in seinem Stifte die Studien sehr beförderte, die jungen Ordensgeistliche auf Universitäten sendete, die vorhin schon beträchtliche Kloster-Bibliothek -- von der ich in meinen Reisen durch verschiedene Gegenden Teutschlands, Augsburg 1797. B. II. S. 157--160. einige Nachrichten gab -- mit neuen kostbaren Werken bereicherte, den Gehalt der Schullehrer auf dem Lande verbesserte, und die sehr weitschichtige Oekonomie des Klosters, in Bezug auf den Feldbau die Viehzucht und das Forstwesen, zweckmäßiger einrichtete, so wie dessen Gebäude, und die Kirche, verschönerte. Er war überhaupt nach allen Zeugnissen, und so, wie auch ich ihn persönlich kennen lernte, ein Mann von viel Geist, Kraft und feiner Bildung, in der Diplomatik, in der alten und neuen Literatur wohl bewandert, und ein Kenner von Kunstsachen. Nach Aufhebung des Klosters, da ihm die Liberalität der Baierischen Regierung eine lebenslängliche jährliche Pension von 8000 Gulden verliehen hatte, privatisirte er in dem schönen, ihm überlassenen, Schlosse zu Oberschwabach, einem damahls der Abtey angehörigen, zwischen Hasfurt und Zabelstein befindlichen Dorfe, und starb als der letzte Prälat des Klosters Eberach an seinem Geburtstag den 5. März 1811. Seine Schriften:

Vergl. Meusels gel. Teutschland B. V. S. 283. und B. X. S. 320. Neue Oberteutsche allg. Lit. Zeitung 1811. I. S. 600. Hallesche allg. Lit. Zeitung 1811. II. S. 119. Rotermunds Lexikon B. IV. S. 2013.

  1. 1.* Bargildi Franconis disquisitio de ducatu et judicio provinciali episcopatus Wirceburgensis, in ordine ad valorem praesumtae ex situ superiotatis territorialis. 4. 1778.
  2. 2.* Frage: ob der Abtey Eberach in Franken das Prädikat Reichsunmittelbar rechtmäßig gebühre, und ob dieselbe als Herrschaft ihrer Unterthanen die Regel der Reichsfreyheit gegen die hochfürstl. Würzburgische Ansprüche einer vollkommenen Landeshoheit zu behaupten befugt sey? Erläutert aus der Geschichte, Privilegien, Verträgen, und hauptsächlich aus dem Grund der noch unverrückt bestehenden Kaiserlichen und Reichs ohnmittelbaren Principal-Advokatie auf diese Abtey, und derselben Unterthanen, in Gegensatz der so betitelten Causa Herbipolensis, und anderer Würzburgischer gedruckter Streitschriften. Mit 72 Beylagen. Fol. Ohne Druckort. 1786. 406 S. [1]
  3. 3.* De milite nobili et in genuo saeculi XI. et XII. una cum vindiciis Marquardi de Grumbach dynastae. 8. Norimb. 1794. 118 S. [2]
  4. 4. Geschichte der teutschen Staatsbürgerlichen Freyheit, oder der Rechte des gemeinen Freyen, des Adels, und der Kirchen. (Erschien nach des Verfassers Tod, aus dessen zurückgelassenen vollendeten Manuscripten.) 8. Ersten Bandes erster Theil. Bamberg und Würzburg 1812. 352 S. 2ter Theil. 1813. 234 S. [3]
  5. 5. Noch einige kleine anonyme Schriften, und anonyme Aufsätze in Journalen.
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Fußnoten

  1. s. Jen. Lit. Z. 1787. IV. S. 177. Allg. t. Bibl. B. 76. II. S. 471. Hartlebens jurist. Bibl. B. 1. St. 1. S. 130. Schotts jurist. Bibl. 1787. I. S. 111.
  2. s. Staatswiss. und jur. Lit. 1794. IV. S. 417.
  3. s. Jen. Lit. Z. 1813. III. S. 121.