Ludwig Obereit (GND 104135611)

Aus Personenlexika
Wechseln zu: Navigation, Suche


Daten
Nachname Obereit
Vorname Ludwig
GND 104135611
( DNB )
Wirkungsgebiet Wissenschaft, Wirtschaft


Ludwig Obereit in der BSB

OBEREIT (Ludwig) zu Lindau am Bodensee den 7. Julius 1734 gebohren. Er war ein Bruder des bekannten Mystikers Jakob Herrmann Obereit, welcher aber (zu Arbon in der Schweitz 2. Dezemb. 1725 gebohren, und zu Jena 2. Febr. 1798 gestorben) nicht hieher gehört. Sein Vater Ludwig Obereit zog im J. 1732 nach Lindau, und ward daselbst Rentamtsbuchhalter. Derselbe war, wie die ganze Familie, dem Pietismus und Mysticismus ergeben. Dessen zweyter Sohn Ludwig Obereit, von dem hier die Rede ist, empfieng den ersten Unterricht an den Stadtschulen seiner Vaterstadt Lindau, und bildete sich dann auf Universitäten zum Gelehrten, und durch Reisen und Umgang zum klugen und feinen Manne. In seinem Kopfe hatten das Studium der Mathematik, Weltkenntniß, Geschäftsleben, und eine gewisse Geschmacksbildung, die Ansichten der Mystik verfeinert, geläutert, von unnützen und abergläubischen Spitzfindigkeiten mehr gereiniget, und ihn aus einen Standpunkt geführt, von wo aus er manchen Irrungen und Fehlgriffen seines Vaters und seines Bruders begegnen konnte. Er kam zu Lindau an die Stelle seines Vaters als Rentamtsbuchhalter, begab sich aber in der Folge nach Dresden, wurde daselbst Kursächsischer Finanz-Oberbuchhalter, und starb daselbst am 8. Jäner 1803. Er schrieb:

Vergl. Gradmann’s gelehrtes Schwaben. S. 419. Haymann Dresdens Schriftsteller. S. 218. Rotermund’s Lexikon. B. V. S. 884.

  1. 1. Grundlegung zu der doppelten Buchhaltung, mit und ohne Journal, nebst einem Formular vom Journal und Hauptbuch. 2te Auflage. Lindau. 4. 1769.
  2. 2.* Experimental-Abhandlung von der Theorie und Nutzen der Elektricität, von Fulgent. Bauer; aus dem Latein übersetzt. 8. ebend. 1770.
  3. 3. Wirkung der Luft-Elektricität in dem menschlichen Körper, von Marherr und Kirchvogel. 8. Chur. 1770.
  4. 4. Berichtigungen zu J. K. Schulzens logarithmischen Tafeln; im astronomischen Jahrbuch (Berlin 1780.).
  5. 5. Ueber eine Reihe für eine Quadratwurzel, die nach unterschiedenen Verwandlungen sich immer wieder herstellt, und eine sehr schnelle Convergenz giebt; im Leipz. Magazin 1782. St. 4.
  6. 6. Ueber eine von Lambert erfundene Art von Sonnenuhren; in Bernouillis und Hindenburgs Leipz. Magazin. 1786. St. 2.
  7. 7. Noch etwas über das Visiren der Fässer; ebend. St. 6.
  8. 8. Beurtheilung und Berichtigung eines (von Martin Müller zu Gröningen herausgegeb. u. 1784 ins Teutsche übers. erschienenen) Versuchs, den Inhalt der Fässer durch Anwendung der Muschellinie zu finden; ebend. 1787. St. 1.
  9. 9. Nachtrag zur Berechnung eines conchoidischen Fasses, nebst Formeln für circuläre und hyperbolische Fässer, nach einer besondern Integrirungsmethode; ebend. S. 81--97.
  10. 10. Ueber Eyförmige Linien-Flächen und Körper; ebend. 1788. St. 1.
  11. 11. Lambert’s Tafeln für die ecliptischen Neu- und Vollmonde, nach der neuen Londnerausgabe der Mayerischen Mondstafeln verbessert; eb. St. 2.
  12. 12. Einige mathematische Aufsätze; in Lambert’s gelehrtem Briefwechsel. B. V. 1787.
Vorheriger
Vorheriger
Eintrag
Seite 90 Seite 91 Nächster
Nächster
Eintrag