Robert Plersch (GND 100620361)

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Daten
Nachname Plersch
Vorname Robert
GND 100620361
( DNB )
Wirkungsgebiet Politik, Kunst, Religion


Robert Plersch in der BSB

PLERSCH (Robert) Benediktiner Abt zu Elchingen an der Donau; daselbst am 6. März 1766 gebohren. Er trat im J. 1783 zu Elchingen in den Benediktinerorden, legte am 15. August 1784 die Ordensgelübde ab, wurde am 8. Dezember 1789 zum Priester ordinirt, und den 31 August 1801 zum Prälaten des Klosters, erwählet. Er war der letzte Abt seines Klosters, erhielt bei dessen Aufhebung von der Königlich Baierischen Regierung 2400 Gulden jährliche Pension, blieb aber im Klostergebäude, lebte sehr zurückgezogen, und that in der Stille sehr viel Gutes. Als eine Eigenheit von ihm verdient bemerkt zu werden, daß, obwohl er früher immer grosse Abneigung gegen die Franzosen äußerte, und ob er gleich, bei dem durch den Kaiser Napoleon bewirkten Umsturz der teutschen Reichsverfaßung die Würde eines Reichsprälaten verlor, und sein Kloster, das er sehr liebte, aufgehoben sah, ihm doch die Anwesenheit, und der persönliche Umgang Napoleon’s -- welcher im J. 1805, bei den, der französischen Einnahme von Ulm vorhergegangenen Vorfällen, bei ihm in der Abtei zu Elchingen wohnte -- einen solchen Enthusiasmus für denselben und die französische Armee beibrachte, daß er 3 Bände von dem Leben und den Thaten Napoleon’s auf eigene Kosten drucken ließ. Indessen brachte ihm dieses Werk weder unsterblichen Ruhm, noch die erwartete zeitliche Bischofswürde. Er starb am 3. Oktober 1810. Seine Schriften:

Vergl. Meusel’s gel. Teutschl. B. XV. S. 53. u. B. XVI. S. 369. Hallesche allg. Literaturzeitung 1811. I. S. 103.

  1. 1. Das Priesterthum, ein Gegenstand der Verehrung, und nicht der Verachtung, in einer Rede vorgetragen, da ein neu geweihter Pries ster sein erstes heil. Meßopfer, entrichtete. 8. Augsburg 1795.
  2. 2.* Frage: was können diejenigen wohl Besseres hoffen, als sie wirklich haben, die den thörichten Wunsch äussern: Wenn doch nur einmal die Franzosen in das Teutschland kämen? 8. ebenb. 1795.
  3. 3. Was war eigentlich die Hauptursache der französischen Revolution? Zur ernsten Warnung für Fürsten und Regenten Teutschlands vorgestellt von einem Patrioten in der Schweitz. 8. Ulm 1796.
  4. 4.* Von dem Leben und den Heldenthaten Napoleons des Grossen. Drey Bände. In Selbstverlag u. in Commission bei mehreren Buchhandlungen. 8. 1810. (eigentlich 1809).
  5. 5. Es wurden von ihm angekündet: Institutiones juris ecclesiastici universalis, publici et privati, notis hist. crit. illustrati, Germaniae accomodati, atque in systema novissimum redacti, in IV. Bänden, welches Werk aber nicht erschienen ist.
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