Andreas Elias Rossmann (GND 115534822)

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Daten
Nachname Rossmann
Vorname Andreas Elias
GND 115534822
( DNB )
Wirkungsgebiet Wissenschaft, Politik


Andreas Elias Rossmann in der BSB

ROSSMANN (Andreas Elias) der Rechte und Geschichte Professor zu Erlangen. Er wurde am 20. Dezember 1708 zu Halle gebohren, wo seine Eltern Elias Rossmann Notarius und Rathsaktuar, und Anna Regina gebohrne Birk waren. Nachdem er seine erste wissenschaftliche Bildung am Gymnasium zu Halle und zu Querfurt erhalten hatte, fieng er im Oktober 1728 an, die Universitäts-Vorlesungen in Halle zu besuchen, und es waren Ludewig, Böhmer, Gundling, Heineccius, Gasser, Hofmann, Schlitt, Fleischer, Seyfart, Schneider, Schulz, und Hoheisel seine, von ihm mit dem grösten Fleiß benützten, Lehrer in der Rechtsgelehrtheit, Geschichte, und Philosophie. Mit Genehmigung des Inspektors Freyer gab er in der sogenannten Selecta am Pädagogeum bald selbst Unterricht in den Anfangsgründen des römischen Rechts. Dadurch vollends zum akademischen Lehrer vorbereitet, disputirte er unter Lange den 12. Februar 1736 für die Magisterwürde, und fieng zu lesen an, gieng aber, von der teutschen Gesellschaft in Halle zum Mitglied aufgenohmen, als Führer zweier jungen Edelleute mit nach Frankfurt an der Oder, wohin ihn vorzüglich Moser zog, dessen Vorlesungen über das teutsche Staatsrecht er hörte. Nachher hielt er sich einige Zeit in Berlin auf, bis er 1740 nach Halle zurück kam, wo er am 23. Dezember 1740 für die juristische Doktorswürde disputirte, und nun von neuem philosophische und juristische Vorlesungen hielt, wodurch er sich unter andern dem Professor Reusch in Jena empfahl, durch dessen Vermittlung Rossmann 1743 als zweiter ordentlicher Professor der Rechte und der Philosophie, mit dem Charakter eines Hofrathes, nach Erlangen berufen wurde. Hier übernahm er bei der Einweihung der Universität am 4. November 1743 das erste Prorektorat und Dekanat in der Juristenfakultät, und ward 1745 zum ersten Professor der Rechte und Geschichte, wie auch zum Scholarchen am Gymnasium ernannt. Er verehelichte sich am 15. Novemb. 1746 mit Anna Dorothea des Kriegskommissärs und Bürgermeisters Thoch zu Hof Tochter; allein innerhalb 2 Jahren entriß ihm der Tod seine Gattin und sein Kind. Im J. 1748 erhielt er von dem Fürsten zu Schwarzburg Rudolstadt die Würde eines Kaiserl. Pfalzgrafen. Am 12. November 1752, da um Mitternacht in seiner Behausung eine Feuersbrunnst ausgebrochen war, und man ihn beschädiget und halbtodt aus den Flammen rettete, ward durch diesen unglücklichen Vorfall seine, bis dahin feste, Gesundheit so sehr erschüttert, daß er von dieser Zeit an immer schwach und kränklicht war. Im J. 1759 wurde er von der teutschen Gesellschaft in Erlangen zum Ehrenmitglied ernannt. Er starb am 8. Jäner 1767. Seine Schriften:

Vergl. Ad supremum officium viro dum viveret illustri ac consultissimo D: Andr. El. Rossmanno etc. persolvendum etc. (von Joh. Paul Reinhard). Fol. Erlang. 1767. 3 Bog. Weidlich’s Gesch. der jetztleb. Rechtsgel. Th. II. S. 359--367. Weidlich’s Nachrichten von den jetztleb. Rechtsgel. Th. II. S. 257--273. Weidlich’s Lexikon aller jetztleb. Rechtsgelehrten S. 148. Dreyhaupt’s Beschreib. des Saalkreises Th. II. S. 701. Erlang. gel. Anmerkungen 1767. S. 68. Fikenscher’s Gelehrten Geschichte der Univers. zu Erlangen Abtheil. I. S. 182--193. Hirsching’s Handbuch; fortges. von Ernesti B. X. Abth. 1. S. 164--167. Meusel’s Lexikon verstorbn. Schriftst. B. XI. S. 421--427. Hallische Beyträge B. III. St. 10. S. 320. Gundling’s fortges. Historie der Gelahrtheit S. 417.

  1. 1. Diss. philos. inaug. (praes. J. J. Langio) de obligatione delinquentis ad poenam corporis. 4. Halae 1736. Dagegen schrieb Stiebritz: Vor der Verbindlichkeit der Verbrecher zu Leibes u. Lebensstrafen; in den Schriften der prüfenden Gesellschaft B. 2.
  2. 2. Promulsis sublata (Ge. Chr. Gebaueri) pro clericis contra observantiam imperialem ab exilio reductis, ad capessenda feuda saecularia et succedendum in S. R. J. principatus. 4. ibid. eod.
  3. 3. Progr. de exceptionibus juris gentium in negotio pacis. 4. ib. 1738.
  4. 4. Diss. inaug. jurid. de rebus mancipi et non mancipi. 4. ib. 1740. [1]
  5. 5. Schutzschrift für die Abhandlung von der Verbindlichkeit eines Verbrechers zu den Leibes u. Lebensstrafen. 8. eb. 1741. Dagegen schrieb Stiebritz: Weitere Befestigung der Meynung von Verbindlichkeit u. s. w. in den Schriften der prüf. Gesellsch. B. 2. n. 4.
  6. 6. Progr. de jure placiti. 4. ib. 1742.
  7. 7. Simon Friedr. Hahns vollständige Einleitung zu der teutschen Staats- Reichs- und Kaiserhistorie, als der fünfte Theil derselben. 4. Halle u. Leipz. 1742.
  8. 8. Diss. de dolo pro facto punito, occasione l. 7. D. ad leg. Cornel. de Sicar. et Venefic. 4. Erlang. 1743. Nov. edit. ib. 1754.
  9. 9. Progr. ad renuntiationem Doctoris Juris in inaug. Universitatis Erlang. excusum stilo lapidari. ib. eod.
  10. 10. Diss. de fideiussione in diem. ib. eod.
  11. 11. D. de consensu Jmperatoris ad observantiam imperialem necessario; resp. auctore Jo. Gli. Faust ab Aschaffenburg. 4. ib. 1744. Recusa sub tit. Schediasma de observantia imperiali. Hal. 1748. [2]
  12. 12. Diss. de salario curatoris Saxonici; resp. auct. Gottfr. Reise. 4. Erlang. 1744. [3]
  13. 13. D. histor. de Aquisgrano, insignium regni Austrasiae tutelari; resp. auct. Joh. Dan. Bartholomaei. ib. 1750. [4]
  14. 14. D. jurid. de moneta symbolica et provinciali; resp. auct. Jo. Buro Geiger. ib. 1762.
  15. 15. D. de transactione licita vel illicita; resp. auct Jo. Chr. Zindel. ib. 1763.
  16. 16. D. de valore cambii in imperio; resp. auct. J. F. Lebküchner. ib. 1765.
  17. 17. D. de tutoribus et curatoribus ex more Augustano; resp. auct. C. H. Brucker. 4. ib. eod.
  18. 18. Vierte Muthmassung von der goldenen Coischen Münze; in den Hallischen Anzeigen 1734. n. 20.
  19. 19. Entscheidung der Auflage: in wie fern die unkörperlichen Sachen res mancipi et nec mancipi sind? ebend. 1740.
  20. 20. Entscheidung der bisher unbeantworteten Frage: was res mancipi et nec mancipi sey? in den Schriften der prüf. Gesellsch. zu Halle 1740. B. I. Probe 4. S. 291--308.
  21. 21. Oratio in inauguratione Doctorum Juris d. 5. Nov. 1743. dicta: de dignitate Cancellarii in Academiis Protestantium; in historia Acad. Frid. n. 9. S. 73--86.
  22. 22. Rechtliche Frage: wie lange ein Bürge in seiner Bürgschaft stehen solle? in den Erlangischen gelehrten Anzeigen 1744. n. 2. S. 9--12.
  23. 23. Rechtliche Frage: ob Austrasien, nach seiner Verbindung mit Teutschland, einige besondere Reichsrechte zuzugestehen sind? ebend. n. 3. S. 17--22.
  24. 24. Peutingerische Schriften, die man drucken zu lassen gesonnen; ebend. S. 22.
  25. 25. Von dem Nutzen der alljährlichen Geburts- u. Sterberegister; ebend. n. 5. S. 33--37.
  26. 26. Gedanken über die Errichtung eines neuen Erzamtes im teutschen Reiche; eb. S. 49.
  27. 27. Gedanken über die Volllehen, eb. n. 9. S. 65--69.
  28. 28. Von denen Formeln der Real und Personal Klagen; eb. n. 11. S. 81--84.
  29. 29. Erläuterung des hochfürstl. Edikts wegen der Freyheit der Neuanbauende zu Erlangen; ebend. n. 12. S. 91--93.
  30. 30. Vom Goldmachen, ob die Erfindung desselben der menschlichen Gesellschaft schädlich? ebend. n. 14. S. 105--108.
  31. 31. Von denen Schranken der Kirchendisciplin; eb. n. 16. S. 121--125.
  32. 32. Frage: ob die Opfer zu der natürlichen oder geoffenbarten Religion gehören? eb. n. 18. S. 137--141.
  33. 33. Gedanken über den Begriff von der Investitur; ebend. n. 20. S. 153--158.
  34. 34. Von denen reimfreyen Versen, nebst einer Erläuterung des 254ten Verses von Horatii arte poet. ebend. n. 22. S. 160--173.
  35. 35. Von dem Alterthum der Wappen, besonders in Teutschland; eb. n. 24. S. 185--189.
  36. 36. Gedanken über die Erwerbung des Eigenthums bei denen Ebräern; eb. n. 26. S. 201--205.
  37. 37. Von dem jure litrae, oder der Kirchentrauer; ebend. n. 26. S. 217--220.
  38. 38. Von der Verjährung derer Strafen; eb. n. 31. S. 241--245.
  39. 39. Von denen Wille- oder Bey-Briefen der Kurfürsten des teutschen Reichs; eb. n. 32. S. 249--251.
  40. 40. Von der Eintheilung derer Servitutum; ebend. n. 34. S. 265--269.
  41. 41. Von denen Händlungs Hällern; eb. n. 36. S. 281--284.
  42. 42. Von denen Ausflüchten im Völkerrecht; eb. n. 37. S. 289--291.
  43. 43. Von dem Essen und Trinken auf des Andern Gesundheit; ebend. n. 39. S. 305--309.
  44. 44. Gedanken über die Eintheilung der Bischöflichen Rechte; eb. n. 40. S. 313--318.
  45. 45. Anweisung wie ein Jurist studieren soll; ebend. n. 41. S. 321--325.
  46. 46. Gedanken über gewisse Eintheilungen der Gerechtigkeit; eb. n. 46. S. 361--365.
  47. 47. Von Amtslehen; eb. n. 47. S. 369--372.
  48. 48. Von der Bestrafung abergläubischer Gebräuche am Weihnacht u. Neujahrsabend; eb. n. 50. S. 393--398.
  49. 49. Von den Schauämtern; eb. n. 52. S. 409.
  50. 50. Von den Obedienz Gesandtschaften der teutschen Fürsten an den Pabst; eb. S. 49--53.
  51. 51. Ob ein getaufter Jude seiner noch jüdischen Frau einen Scheidebrief zu geben gezwungen werden könne? eb. 1749. n. 1. S. 1--8.
  52. 52. Gedanken vom Jahrsfalle; eb. S. 9.
  53. 53. Anmerkungen über das Münzrecht der teutschen Fürsten; eb. n. 2. S. 16.
  54. 54. Der Messias, ein episches Gedicht in denen Beyträgen zum Vergnügen des Witzes und Verstandes; ebend. n. 4. S. 30--32.
  55. 55. Das Begräbniß des Herzens; ebend. n. 5. S. 33--39.
  56. 56. Ob man eine Logik der Wahrscheinlichkeit schreiben könne? eb. n. 13. S. 97--101.
  57. 57. Von dem Eide u. der Beschwörung eines Juden; eb. n. 16. S. 121 --126.
  58. 58. Mathematische Anmerkung; eb. S. 127.
  59. 59. Von der Reue in den Verträgen; ebend. n. 20. S. 153--158.
  60. 60. Ob der Werth an die Stelle der Sache trete? eb. n. 24. S. 185--192.
  61. 61. Von der Aufrichtung eines Armenhauses hieselbst; ebend. n. 25. S. 193--196.
  62. 62. Vom Hofrechte; eb. n. 29. S. 225--232.
  63. 63. Von dem Petschaft des Michel Angelo; eb. n. 32. S. 249--256. (Dieser Aufsatz wurde in das Französ. übersetzt: Remarques sur le Cachet de Michel Ange à la Haye. 1752).
  64. 64. Von dem richterlichen Amte im Reden und Schweigen; eb. n. 48. S. 377--384.
  65. 65. Rechtliche Frage: ob Eheleute ihre Rechte verziehen können? ebend. 1750. n. 1. S. 1--6.
  66. 66. Frage: was das Mulifen Recht sey, und woher der Nahme entspringe? eb. S. 7.
  67. 67. Von der Gültigkeit verborgener Gesetze; eb. n. 7. S. 49--55.
  68. 68. Von der schönen Frau beym Atzungsrechte; ebend.
  69. 69. Von dem Ungehorsam der Klagenden; eb. n. 27. S. 209--213.
  70. 70. Von der Grundtheilung nach der Regel: So viel Mund, so viel Pfund; eb. S. 249--272.
  71. 71. Von der Vergantung bey der brennenden Kerze; eb. n. 36. S. 281 --286.
  72. 72. Von denen Reichs Vicecancellariis Caspar u. Nikolaus Ziegler; eb. S. 287.
  73. 73. Von bedingten geistlichen Stiftungen; ebend. 1751. n. 1. S. 1--8. u. n. 6. S. 41--47.
  74. 74. Vom Freuden- Pferde- Haupt- u. Gewands Fall; eb. n. 17. S. 129--136.
  75. 75. Von dem Verfasser der Bambergischen, Brandenburgischen u. des heil. röm. Reichs peinlichen Halsgerichtsverordnungen, Joh. Freyh. von Schwarzenberg; ebend. n. 25. S. 193--199.
  76. 76. Von walzenden Lehen; eb. S. 199.
  77. 77. Gedanken vom Erzamt eines Erzbothschafters des Reichs: eb. S. 233 --240.
  78. 78. Ob das Hochstift Bamberg von einem des Reichs neuen Erzbeamten den Oberamtsdienst fordern könne? eb. n. 31. S. 241--248.
  79. 79. Warum die habitatio vielmehr in facto als jure bestehe? eb. n. 31. S. 241--248.
  80. 80. Ob die Judenschulen u. deren Armenbüchsen in denen Gantprocessen eines Vorzugs zu würdigen? eb. n. 37. S. 289--294.
  81. 81. Von denen Faden, wodurch die Judenwohnungen in denen Marktflecken und Dörfern verbunden werden, Schittuph hamavai genannt; eb. S. 294--296.
  82. 82. Von Zerschlagung der Güter; ebend. n. 45. S. 353--360.
  83. 83. Von der Juristen Betkunst; ebend. 1752. n. 14. S. 105--112.
  84. 84. Von dem jure singulorum; eb. n. 25. S. 193--200 u. n. 26. S. 201 --208.
  85. 85. Von der Wirkung der conditionis impossibilis bey Contrakten und Testamenten; eb. n. 37. S. 289--296.
  86. 86. Entwurf des Rechts der Thiere; eb. n. 41. S. 321--328.
  87. 87. Von der Polygamie, als eine Fortsetzung des Rechts der Thiere; eb. n. 47. S. 369--376.
  88. 88. Von der Blutschande, als eine Fortsetzung des Rechts der Thiere; ebend. n. 49. S. 385--392.
  89. 89. Epist. gratulat. ad Geo. Tob. Hoermann de Guttenberg: Distinctionis statutorum in rem et in personam reiectio; in Hoermanni exercitatione histor. de S. R. J. l. civitatis Kauffburae privilegiis praecipuis (Erlang. 1763). S. 82--88.
  90. 90. Vorrede von der diplomatischen Reichshistorie; zu Cassandri Thucelii actis comitial. publ. de a. 1742 (Erlang. et Francof. 1745).
  91. 91. Vorrede von dem wahren Ursprung der Landeshoheit in Teutschland; zu Sam. Wilh. Oetters Sammlung verschiedener Nachr. aus allen Theilen der histor. Wissensch. 1749. B. 1.
  92. 92. Verschiedene Deduktionen.
  93. 93. Einige Gelegenheitsgedichte.
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Fußnoten

  1. s. Allerneust. Nachr. von jur. Büchern B. 2. S. 279.
  2. s. Erlang. gel. Z. 1744. S. 142. Mosers Grundriß d. heutigen Staatsverfass. u. d. teutschen Reichs 1748. S. 47.
  3. s. Allerneust. Nachr. von jur. Büchern B. 4. S. 640.
  4. s. Erlang. gel. Z. 1750. S. 424.