Johann Jakob Sartorius (GND 104194162)
Daten | |
Nachname | Sartorius |
Vorname | Johann Jakob |
GND | 104194162 ( DNB ) |
Wirkungsgebiet | Religion |
Johann Jakob Sartorius in der BSB |
SARTORIUS (Johann Jakob) Rektor des Gymnasiums zu Erlangen. Er war der Sohn des Joachim Christoph Sartorius, der als Professor der Moral an der damaligen Ritterakademie in Erlangen stand, und wurde diesem daselbst am 4. Dezember 1730 gebohren. Er studirte die Theologie, wurde nachher Informator in einigen Häusern, und erhielt 1759 in Erlangen die Stelle eines Collaborators am Gymnasium, dann 1762 das Conrektorat, und zugleich das Diakonat in der Altstadt. Von dieser Zeit an diente er der Schule mit Eifer und Nutzen bis an seinen Tod. Er war ganz unermüdet fleißig, und fuhr für sich unabläßig im Studium der alten Classiker fort. Besonders suchte er auch Fortschritte in der Theologie und biblischen Philologie zu machen. Im Jahre 1777 wurde er Rektor des Gymnasiums, und Inspektor der Alumnen, mit Beybehaltung des Diakonats. Sein Unterricht der Jugend in den gelehrten Sprachen, in der Philosophie und Mathematik, und seine Lehrmethode, waren ohne Tadel. Er suchte seine Schüler durch das Lesen der besten Griechen und Lateiner, die er bis zum Enthusiasmus liebte, in dem Gefühl des Schönen, Edlen und Tugendhaften zu üben, so wie in einem reinen und schönen Ausdruck, den er ihnen aber mehr durch Lesen, als durch Ausarbeitungen im Schreiben beybringen zu können glaubte. Selbst von Prahlerey entfernt, und dem Alten gar sehr zugethan, war er unzufrieden mit den großen Erwartungen, die neuere Pädagogen von ihren Unternehmungen erregten. In seinen übrigen Verhältnissen als Gatte, Vater und Freund, folgt ihm das Lob seiner Zeitgenoßen und nähern Bekannten; so wie sie ihn als einen ruhigen Dulder in seinen, Jahre lang anhaltenden, schmerzhaften Krankheiten beschreiben. Denn, ausser einem Fehler am Gehör, der ihm seine Aemter sehr erschwerte, litt er seit 1775 an einem Brustgeschwür, und an andern Krankheiten, deren peinliche Anfälle ihn nur seine Vernunft und Religion ganz ruhig ertragen ließen. Er starb am 27. September 1790. Schriften:
Vergl. J. B. Lipperti Memoria J. J. Sartorii. 4. Erlang. 1791 Meyer’s Biograph. Nachr. von jetztleb. Ansbach u. Baireuth. Schriftstellern. S. 313. Schlichtegroll’s Nekrolog auf das Iahr 1790. B. II. S. 262--269. Fikenscher’s gel. Baireuth B. VIII. S. 22--27. Meusel’s Lexikon verst. Schriftst. B. XII. S. 48. Erlang. gel. Anmerkungen 1791. St. 52. S. 819. Hirsching’s hist. lit. Handbuch, fortges. von Ernesti B. X. Abth. 2. S. 120. Ladvocat’s Handwörterbuch B. VIII. S. 645. Journal von und für Franken B. I. S. 600.
- 1. Progr. Christus catholicus omnium hominum salvator; ad I. Tim. 4. 10. Erlang. 4. 1765.
- 2. De causis Socinismi protestantium ecclesias, Lutheranam etiam, nostra hac aetate infestantis inque dies gliscentis. ib. 1768.
- 3. De incommodis ex minus iusta bonarum artium aestimatione oriundis. ib. 1770.
- 4.* Caspar Iakob Huth’s gründlicher Unterricht in den Grundwahrheiten des christlichen Glaubens. 8. Nürnb. 1773.
- 5. Progr. I. et II. Curtius Rufus a quorundam reprehensionibus defensus. 4. Erlang. 1773 et 1774.
- 6. Cogitata quaedam varii generis. 4. ib. 1777.
- 7. Pr. Animadversio, qua, quam incerta sit άνϑϱωποϑυσιας origo, ostenditur. ib. 1781.
- 8. De interpretatione loci Matth. 22. 11. ib. 1783.
- 9. Ueber den nachtheiligen Einfluß, der von dem Vorschlag, künftige Landprediger mit der Erlernung der gelehrten Sprachen zu verschonen, in den lateinischen Schulen zu besorgen ist. 4. Erlang. 1788. 10. Er gab auch von Georg Besenbeck’s neuen Beyträgen zur exegetischen Gottesgelahrtheit (Erlang. 1766) das 5te und 6te Stück heraus.
![]() Vorheriger Eintrag |
![]() ![]() |
![]() Nächster Eintrag |