Joseph Spitzenberger (GND 128663715)

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Daten
Nachname Spitzenberger
Vorname Joseph
GND 128663715
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Joseph Spitzenberger in der BSB

SPITZENBERGER (Joseph) Kirchenprobst zu Straubing. Einer unserer vielen, im Vaterlande wenig geachteten, Gelehrten, welche weder Aufmunterung und Auszeichnung, noch Unterstützung und Belohnung erhielten. Er ward den 16. September 1742 zu Buchhofen, einem Baierischen unweit Osterhofen befindlichen Dorfe, gebohren, und erhielt seinen ersten Unterricht in der kleinen Stadt Deggendorf an der Donau, besuchte dann die Gymnasialklassen zu Straubing, und wurde im Jahre 1760 Jesuit. Im Orden studirte er Philosophie, Theologie, Mathematik, alte und neue Sprachen, und war an verschiedenen Baierischen Gymnasien Lehrer. Die alter Klassiker machten seine tägliche Lektüre aus, und seine Lieblingsbeschäftigung war lateinische und teutsche Dichtkunst. Am 15. April 1772 erhielt er die Priesterweihe, und im folgenden Jahre nach Aufhebung des Ordens wurde er in Straubing Professor der Grammatik, der Poesie und Rhetorik. Nach fünf Jahren muste er von diesem Platze abtreten, weil die öffentlichen Lehranstalten an die Klöster überlassen wurden. Nun privatisirte Spitzenberger fünf Jahre in Deggendorf, und hierauf in Straubing, wo er Beichtvater der Ursuliner Nonnen, und zuletzt mit geringem Gehalte Kirchenbropst an der Malteserkirche wurde. Noch in seinem hohen Alter blieb die alte Literatur der Griechen und Römer sein, ihm unerschöpfliches, Studium. Viele von seinen eigenen Gedichten, die sich in meinen Händen befanden, verdienen sehr gelungen und schön genannt zu werden. Er starb im November 1822. Schriften.

  1. 1. Uebersetzungen aus lateinischen Dichtern, wobey im Teutschen das nämliche Sylbenmaas, wie im Lateinischen, beobachtet wurde. 8 Straubing gedr. bey Bezin 1776. 12 Bog. Neue Aufl. München. 1780. [1]
  2. 2. Das Dankesopfer, zur Ehre des grossen Schäfferfürsten Palemon; ein Singspiel. 8. Straubing 1776. 1 Bog.
  3. 3. Die Schäfferfeyer; ein Singspiel in 2 Aufzügen, bei der Geburtsfeyer Sr. Churfürstlichen Durchlaucht Maximilian Joseph des Dritten. 8. eb. 1777.
  4. 4. Gedichte. 8. München 1779. 208 S. [2]
  5. 5. Ode auf die den 13. September 1780 unglücklicher Weise entstandene Feuersbrunnst in Straubing. 8. 1781. [3]
  6. 6. Virgils Aeneis, ins Teutsche übersetzt. 8. München b. Lindauer 1796. 456 S. 2te verb. Aufl,. Erster Band. 8. Straubing b. Heigel 1809. 218 S. 2ter Band eb. 1809. 248 S. 3ter Band eb. 1810. 260 S. [4]
  7. 7. Viele, einzeln gedruckte, lateinische und teutsche Oden, und Gelegenheitsgedichte.
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Fußnoten

  1. s. Kohlbrenners Intell. Bl. 1776. S. 348. Westenrieders baier. Beyträge 1780. St. 6. S. 543. Annal. d. baier. Lit. I. S. 242.
  2. s. Annalen d. baier. Lit. B. I. S. 243.
  3. s. Annal. d. baier. Lit. II. S. 315.
  4. s. Nürnb. gel. Z. 1796. S. 63. Jen. Lit. Z. 1798. II. S. 643. Neue allg. t. Bibl. B. 29. II. S. 366. Neue Obert. Lit. Z. 1809. II. S. 58. Heibelberg. Jahrb. d. Lit. 1811. I. S. 416.