Karl Friedrich Tröltsch (GND 118158732)

Aus Personenlexika
Wechseln zu: Navigation, Suche


Daten
Nachname Tröltsch
Vorname Karl Friedrich
GND 118158732
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Karl Friedrich Tröltsch in der BSB

TRÖLTSCH (Karl Friedrich) Rechtsgelehrter zu Erlangen; am 11. Junius 1729 zu Weissenburg am Nordgau gebohren. Er studirte und absolvirte die Rechtswissenschaft, nahm aber, obschon er zum Rathskonsulenten in Weissenburg bestimmt war, gar kein öffentliches Amt und keinen Titel an. Die Fränkisch Brandenburgische Geschichte hatte er in ihren Quellen studirt; aber seine hierüber gesammelte vielen Materialien und Bemerkungen blieben ungedruckt. Manche seiner Manuscripte, an denen er Jahre lang gearbeitet hatte, wurden von ihm selbst zernichtet. Er besaß mannigfaltige Kenntnisse, und war in alten und in neuen Sprachen wohl bewandert. Er war allen Menschen gut, fürchtete aber ihren Umgang, und Verbindungen mit denselben. Ohne in eine Gesellschaft zu gehen, ohne sich an einem öffentlichen Orte sehen zu lassen, ohne Besuche anzunehmen und zu geben, privatisirte er zu Erlangen über dreissig Jahre lang als der größte Sonderling und Einsiedler, oft in grosser Dürftigkeit, die er vor Jedermann geheim hielt, und starb am 27. Dezember 1804. Seine, größtentheils anonym erschienene Schriften sind:

Vergl. Meusel’s gel. Teutschland B. VIII. S. 121. u. B. XI. S. 725. Aretin’s Neuer lit. Anzeiger 1808. n. 25. S. 391. Literaturzeitung allg. 1805. Intell. Bl. n. 14. S. 110. Baur’s Handwörterbuch merkw. im I. Jahrzehend des 19. Jahrh. gest. Personen B. II. S. 620. Bocke Ansbach. Geb. u. Todt. Almanach. Th. II. S. 206.

  1. 1. Der fränkische Robinson, oder der Mann nach der Vorschrift der Tugend, in den Begebenheiten des Herrn von G. 8. Ansbach. 1751.
  2. 2. Veränderungen des menschlichen Lebens, in dem Schicksale des Herrn M. Mit einer Vorrede von dem Nutzen der Schauspielregeln bey den Romanen. 8. Leipzig. 1753.
  3. 3. Geschichte eines Kandidaten. 8. Nürnberg. 1753.
  4. 4. Die Geschichte eines Kandidaten, oder die Sitten und Schicksale junger Gelehrten. 8. ebend. 1753.
  5. 5. Der fränkische Avanturier. 8. Ansbach. 1753.
  6. 6. Vermischte Aufsätze, zum Nutzen und Vergnügen. 8. Schwabach. 1754.
  7. 7. Christian von Wolf’s Schreiben über die Elektricität. 8. Nürnb. 1755. Kam nicht in den Buchhandel.
  8. 8. Des Hrn. Baptista Labat Dominikanerordens Reisen nach Spanien und Welschland, aus dem Französ. übersetzt. VIII. Theile. Nürnberg. 8. 1758--1762.
  9. 9. Chronologischer Auszug der Geschichte von Frankreich, worinn nicht nur dieselbe vom Ursprung der Monarchie an abgehandelt, sondern auch das Merkwürdige von andern Völkerschaften erzählet wird; aus dem Französ. des Hrn. von Hainault (Hènault) übersetzt. 4. Bamberg. 1759. Nachtrag zum chron. Auszug. eb. 1761.
  10. 10. Das politische Testament vom Marquis von Belleisle, mit Anmerkungen. 8. eb. 1762.
  11. 11. Der aufgefangene Friedensbote. 4. Nürnb. 1762.
  12. 12. Die ersten Theile der latein. Uebersetzung von Fleury Kirchengeschichte.
  13. 13. (Des Grafen von Buat) Geschichte der alten Staatsverfaßung in Frankreich, Teutschland und Italien, worinnen die ersten Gründe des Staats- Kirchen- und Lehenrechts, auch Prozesses, aus ächten Urkunden und Denkmahlen vorgetragen werden; aus dem Französ. übersetzt. IV Theile. Bamb. Frankf. u. Leipz. 4. 1763.
  14. 14. Die Frauenzimmerschule, oder sittliche Grundsätze zum Unterricht des schönen Geschlechts, wie sich selbiges bey allen Vorfallenheiten in der Welt auf eine bescheidene Art zu betragen habe. 8. Frankf. u. Leipzig. (Bamberg) 1766. 2te Aufl. eb. 1776.
  15. 15. Gellerts Unterredung mit Friedrich dem zweyten. 8. Bamberg. 1766.
  16. 16. Der kluge Capitalist, oder politisch und rechtlicher Unterricht, wie Gelder am sichersten zu benutzen und anzulegen. 8. Nürnberg 1766. 2te Aufl. eb. 1786. Eigentlich eine, mit Zusätzen versehene, Uebersetzung von Robe de Koppenfels Comment. de pecunia mutuatitia tuto collocanda. (4. Hildburgh. 1761).
Vorheriger
Vorheriger
Eintrag
Seite 276 Seite 277 Nächster
Nächster
Eintrag