Kaspar Walter (GND 131973274)

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Daten
Nachname Walter
Vorname Kaspar
GND 131973274
( DNB )
Wirkungsgebiet Wirtschaft


Kaspar Walter in der BSB

WALTER (Kaspar) Stadtbrunnen-Meister zu Augsburg; daselbst 1701 gebohren. Sein Vater war ein geschickter Architekt und Wasserbaumeister, von dem er das Meiste lernte. Er machte dann auch einige Reisen, und wurde in seiner Vaterstadt Augsburg Stadtbrunnen- Zimmer- und Wasserwerkmeister, und Oberaufseher aller städtischen Wasserwerke und Wassermaschinen. Er ward oft in die Nähe und Ferne berufen, um Wassermaschinen anzulegen, oder die schon vorhandenen zu verbessern, und starb 1768. Schriften:

Vergl. Veith Bibl. Augustana Alphab. XI. S. 223--226. Stetten’s Kunst und Handw. Gesch. von Augsb. Th. I. S. 151. u. Th. II. S. 53. Meusel’s Lexikon verst. Schriftst. B. XIV. S. 391--393. Zapf’s Augsburg. Bibliothek B. I. S. 143. 144. 554 und 591.

  1. 1. Hydraulica Augustana, das ist: Ausführliche Beschreibung und Anlegung alles dessen, was in des heil. Röm. Reichs Stadt Augsburg, in den daselbst befindlichen drey obern Wasserthürmen den Fremden, Passagiers und Liebhabern pflegt gezeigt zu werden. 4. Augsb. 1754.
  2. 2. Beschreibung aller hölzernen, und der mit zwey messernen Stüfel versehenen oder gemachten, sogenannten Gumperwerke in Augsburg. Mit Kupfern. ebend. 4. 1761.
  3. 3. Architectura hydraulica, oder Anleitung zu denen Brunnenkünsten. Unterschiedene Arten von Wasserrädern, als ober u. unterschlächtige, Fluder oder Schneidemühlen. Auch Defer und horizontale Räder, von 12 bis 30 Fuß hoch mit ihren künstlichen Verbindungen. Auch wird die Aus- und Eintheilung derer Schauflen u. Fachen angezeiget, wie solche nach wenigem oder vielem Wasser einzutheilen; desgleichen, wie die Kröpfe u. Schußladen anzulegen, damit sie nicht zu nahe noch zu weit von denen Rädern kommen. Ferner werden auch die Lager Hölzer mit ihren Grundpfählen, worauf das Kropfholz ruhet, ingleichen die Jochpfähle, auf welchem der Wellbaum auflieget, vor und seitwärts angezeiget. Und endlich folgen Maschinen, wie sowohl durch Menschen, Pferde oder Wind nicht allein ein Wasser aus der Tiefe eines Brunnens, sondern auch durch Wasserräder aus denen Brunnenkästen in die Höhe zu erheben. Erster Theil. Mit 14 Kupfern. Fol. Augsburg bey Lotter. 1765.
  4. 4. Architectura hydraulica, oder Anleitung zu denen Brunnenkünsten. Zweyter Theil. Unterschiedliche Arten von Wasserkünsten, als Saug und Druckwerke, und wie bey solchen auf die neueste Art die Aufsatz- und Gabelröhren auch Gurgel und Kropfröhren an denen Stiefeln anzuordnen, wobey auch die Höhe derselben nach der Steigung der Kurbeln, und das Verhältniß des obern gegen dem untern Ventil in einer proportionirlichen Symmetrie, zu zwey bis fünf Stiefeln zusammengesetzt, gezeiget wird. Sodann wird Anweisung gegeben, wie die Kurbelen nach ihrem Grund samt ihren Druck und Kolbenstangen zu zeichnen, so daß accurate Modelle von Holz vor Glocken und Kunstgießern auch Hammerschmieden gar leicht darnach zu verfertigen, welches das Fundament ist, um ihre Arbeit zum Vergnügen eines Brunnen- oder Kunstmeisters herzustellen. Ferner wird Anleitung gegeben, wie dergleichen Druckwerke in Brunnen- oder Wasserkästen einzusehen, wie aus denen Durchschnitten u. Aufrissen deutlich zu ersehen. Auch wird Unterricht gegeben, wie kleine und grosse Wasserthürne anzulegen, wozu oberst ein Reservoir oder Wasserbehälter, worum sich das von denen Druckwerken in Röhren in die Höhe steigende Wasser ergießet, und sodann in einer Abfallröhre in Thürne herunter und unter der Erden in bleyernen oder hölzernen Deichelröhren, so man eine Wasserleitung nennet, in eine Stadt, Markt oder Schloß weiter fortgeführet wird. Alsdann wird in allen erforderlichen Stücken Anleitung gegeben, wie eine Wasserleitung, wenn es Berg auf und abgehet, geschickt einzurichten. Endlichen und letzlichen folget, wie hölzerne und messinge Gumperwerke anzuordnen, auch durch künstliches angebrachtes Stangenwerk, oder Feldgestänge in Bewegung zu bringen, um aus solchen ein Wasser aus der Tiefe in die Höhe zu erheben. Denen Brunnen- oder Kunstmeistern, auch Glockengießern, Hammerschmieden und Müllern zum besten. Mit 17 Kupfern. Fol. ebend. 1765.
  5. 5. Anweisung vor einen jederweiligen Stadt Brunnenmeister in Augsburg. Auf Verordnung eines löblichen Bauamts verfasset. Mit Grundrissen. 4. eb. 1766.
  6. 6. Brückenbau, oder Anweisung, wie allerley Arten von Brücken, sowohl von Holz als Steinen, nach den besten Regeln der Zimmerkunst dauerhaft anzulegen sind. In zween Theilen jungen und unerfahrnen Zimmmerleuten zum Unterrichte abgehandelt. Mit 33 Kupfern. Fol. eb. 1766. 2te m. 54 Kpf. verm. Aufl. Fol. eb. Stage. 1822.
  7. 7. Zimmerkunst, oder Anweisung, wie allerley Arten von Teutschen und Wälschen Thurmhauben, auch Kugelhelme, nach der neuesten Erfindung, zu Bedeckung der Kirchenthürme, nicht nur zu erfinden, sondern auch mit Holz zu verbinden u. s. w. Mit 35 Kupfern. Fol. Augsburg bey Moy. 1769.
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