Peter Christian Wagner (GND 117103721)

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Daten
Nachname Wagner
Vorname Peter Christian
GND 117103721
( DNB )
Wirkungsgebiet Wissenschaft


Peter Christian Wagner in der BSB

WAGNER (Peter Christian) Leibarzt zu Baireuth; am 10. August 1703 zu Hof im Baireuthischen gebohren, wo sein Vater ein Kaufmann war. Er studirte am Gymnasium zu Hof, dann an den Universitäten Halle und Leipzig, ward 1724 zu Halle Doktor der Medizin, war hernach auf eine kurze Zeit praktischer Arzt zu Baireuth und Erlangen, kam 1728 als Rath und Leibarzt, wie auch Stadt- und Landphysikus nach Pappenheim, und ward 1730 auch Hofrath des ganzen gräflichen Hauses dieses Nahmens: gieng aber nach dem Ableben des damahls regierenden Grafen 1731 wieder nach Erlangen, ward dort vom Marktgrafen Georg Friedrich Karl zum Rath und Leibarzt ernannt, und sollte 1735 nach Ansbach ziehen. Er fand es aber für zuträglicher, in Erlangen zu bleiben, wo ihn der Markgraf Friedrich in den, von seinem Vater demselben ertheilten Würden bestätigte. In der Folge ernannte er ihn auch zum Physikus der Stadt Erlangen, und mit Vermehrung seines Gehaltes zum Hofrath. Im J. 1743 zog er nach Baireuth, wohin er als erster Stadtphysikus berufen wurde. Im Jahre 1749 mußte er eine schleunige Reise nach Berlin machen, um seiner dort tödtlich darnieder liegenden Fürstin zu helfen, mit der er auch glücklich nach Baireuth zurückkam, worauf er 1754 sie und ihren Gemahl nach Frankreich und Italien begleitete. Im J. 1758 erhob ihn der Markgraf, nach einer abermaligen glücklichen Kur, zum geheimen Rath, ersten Leibarzt, und Direktor des Medizinal -- Collegiums. Am 2. Mai 1747 nahm ihn die Akademie der Wissenschaften zu Stockholm als erstes auswärtiges Mitglied auf. Am 4. April 1749 wurde er von der Akademie der Wissenschaften zu Bologna, im J. 1755 von der Akademie der Wissenschaften zu Montpellier, und der vom Baron Stosch und Albini errichteten Gesellschaft der Alterthümer und Künste, am 18. November 1757 von der Akademie der Kräuterwissenschaft und Untersuchung natürlicher Dinge zu Kortona, und 1762 von der Baierischen Akademie der Wissenschaften zu München als Mitglied aufgenohmen. Auch die Kaiserliche Akademie der Naturforscher, dann die botanische Gesellschaft zu Florenz zählten ihn unter ihre Mitglieder: Er starb am 8. Oktober 1764 mit dem Ruhm eines edlen Menschenfreundes, eines grossen Wohlthäters für Arme, eines wahren Christen, vorzüglichen Gelehrten, und gründlichen Naturforschers, der bey mehrerer Musse der gelehrten Welt noch grössere Beweise seiner tiefen Kenntnisse geliefert haben würde. Schriften.

Vergl. Memoria P. C. Wagneri, auctore L. J. J. Lang. fol. Baruthi. 1765. Longolii sichere Nachrichten. Th. VIII. S. 299. Erlang. gel. Anmerkungen. 1765. S. 95. Fikenschers gel. Baireuth B. X. S. 32--36. Meusel’s Lexikon verstorbn. Schriftst. B. XIV. S. 332 --334. Delius Fränkische Sammlungen. St. 44. Westenrieder’s Geschichte d. Baier. Akad. d. Wiss. B. I. S. 424.

  1. 1. Diss. inaug. de lapidibus Judaicis. Halae. 4. 1724.
  2. 2. Epistola ad Filium Paul. Christ. Ludovicum de acidulis Sichersreuthensibus. Erlang. 4. 1753.
  3. 3. Abbildungen der seltensten und schönsten Stücke des fürstlichen Naturalienkabinets in Baireuth, nebst Erklärungen. Erste und 2te Ausgabe. Fol. Nürnb. 1762.
  4. 4. Observationes quaedam meteorologico-physicae annorum 1728 et 1729; in den Fränkischen Actis Erudit. Sammlung 19. S. 554--577. und Samml. 20. S. 711--716.
  5. 5. Von einer fehlerhaften Bildung des Mastdarms, latein.; in dem Commercio litterario Norimberg. 1730. n. 46. Erschien auch teutsch in der Auswahl medizinischer Aufsätze. Halle. 1787. B. 2. S. 149.
  6. 6. De viribus aquae Heilsbronnensis; in dem Commercio 1731. Auch teutsch in der Auswahl u. s. w. S. 33.
  7. 7. Von der Schädlichkeit des Kohlendampfes; ibid. n. 14.
  8. 8. Von den Kräften des ätzenden Quecksilbersublimats, den Speichelfluß zu ertragen; ibid. 1732. n. 31.
  9. 9. Betrachtung der Wirkung der Insekten, in Absicht auf das Viehsterben; in Delius Fränkischen Sammlungen 1756. St. 8. S. 118-124.
  10. 10. Von dem Baireuthischen Serpentin- und Schmerstein; ebend.
  11. 11. Ueber einige Gewächse an den Eichblättern und Nachricht von einer Mißgeburt; ebend. St. 11. S. 334--346.
  12. 12. Zergliederung einer Mißgeburt; ebend. St. 27. S. 195-200.
  13. 13. Anmerkungen über den mineralischen Bezoar; ebend. St. 27. S. 309--314.
  14. 14. Zugabe zu einigen botanischen Bemerkungen; ebend. St. 28. S. 315--320.
  15. 15. Unter seinen vielen, ungedruckt gebliebenen, Manuscripten befand sich: Flora Principatus Baruthini, cum fragmentis historiae naturalis franconiae.
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