Anton Fladt (GND 129464988)

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Daten
Nachname Fladt
Vorname Anton
GND 129464988
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Anton Fladt in der BSB

Fladt, (Anton), wurde zu Mannheim 1775 geboren, widmete sich in früher Jugend der Tonkunst, und lernte die Oboe blasen bei dem berühmten Oboisten Ramm. Nach dem Tode des vortrefflichen Oboisten Le Brün wurde er beim Hoforchester in München 1790 angestellt, und unternahm 1793 seine erste Reise nach Regensburg, wo er am Hofe des Fürsten von Thurn und Taxis ein Konzert auf der Oboe mit vielem Beifalle spielte, und fürstlich belohnet wurde. Hierauf gieng er nach Wien, gab daselbst in dem Burgtheater ein Konzert, und machte eine sehr gute Einnahme. Von dort gieng er über Grätz, Leibach, Klagenfurt und Triest nach Italien, besuchte daselbst die Städte Venedig, Padua, Vincenza und Rovoredo, gab in allen diesen Städten Konzerte, und ärndete überall großen Beifall. Im Jahre 1795 unternahm er eine zweite Reise; spielte zu Oggersheim vor der Churfürstinn von PfalzbaiernMaria Elisabetha Augusta, die ihn ansehnlich belohnte, und begab sich dann nach Frankfurt am Main, Gotha, Naumburg, Leipzig, Frankfurt an der Oder, und nach Potsdam. In allen diesen Städten erwarb sich Fladt allgemeinen Beifall, und in Potsdam wiederfuhr ihm die ausgezeichnete Gnade, daß ihm der höchstseelige König von Preussen Friedrich Wilhelm selbst akkompagnirte, und ihn königlich belohnte. Auch in Berlin gab Fladt ein Konzert, und erwarb sich großen Ruhm. Im Jahre 1798 unternahm er eine dritte Reise, er gieng nach Mannheim, Frankfurt, Kassel, Göttingen, Hanover und Hamburg, und kam endlich in Engeland an. In London spielte er vor der Königinn und auch beim Prinz Wallis, erhielt sehr großen Beifall, und Anträge zur Hofmusik dieses Prinzen, und beim Königl. großen Opern-Theater. Fladt verbat sich beide Anträge und kehrte über Bremen nach München zurücke. Die vierte Reise endlich unternahm er mit dem berühmten Flötenspieler Metzger nach Wien, wo beide bei Hofe spielten, und eine ansehnliche Belohnung erhielten; dann nahmen sie ihren Weg über Leipzig, Dresden und Prag, wo sie überall mit großem Beifalle aufgenommen wurden. Im Jahre 1807 begab sich Fladt nach Ungarn, spielte auf seiner Oboe zu Pest, Ofen, Herrmannstadt, Peterwardein u. s. w. und errang sich überall Ehre und ungetheilten Beifall. Im Jahre 1810 war Fladt in Straßburg, Lüneville, Challon und Paris.


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