Mariane Kürzinger (GND 129128120)

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Daten
Nachname Kürzinger
Vorname Mariane
GND 129128120
( DNB )
Wirkungsgebiet Kunst


Mariane Kürzinger in der BSB

Kürzinger, (Mariane) geboren zu München 1770, war eine Tochter des oben erwähnten Franz. Die Anfangsgründe der Malerkunst erlernte sie bei ihrem Vater, die Ausbildung hierin aber verdankt sie dem königl. baier. Gallerie-Vizedirektor Jakob Dorner. Sie heurathete in der Folge den Hofschauspieler und Sänger Johann Kunz zu München, einen guten Künstler, den ihr aber der Tod frühzeitig dahinrafte, worauf sie Wittwe blieb. In der königl. Gallerie zu München ist ein Gemälde von ihr, das eine altdeutsche Familie vorstellt, auf Leinwand. Der Herzog von Kurland besitzt eines ihrer vorzüglichsten Gemälde, es stellt ein Serail vor, und ist auf Holz gemalt. Für den französischen Ober-General der Rheinarmee Moreau verfertigte sie 1801 den Tod des ersten französischen Grenadiers Latour d’Auvergne, der zu Neuburg an der Donau 1800 auf dem Schlachtfelde blieb, und für den v. Dittmar in Regensburg malte sie 30 Szenen aus dem Trauerspiele Hamlet. Der königl. baier. geh. Staatsrath Max Graf von Preysing hat von ihr ein Gemälde, das die Vereinigung Frankreichs mit Baiern darstellt. Das letzte Gemälde von ihr ist ein Christus am Oelberge in dem Momente, wo er dem Todeskampfe unterliegt, und entkräftet dem Engel in die Arme sinkt. Ein wahrhaft sehr gut gemaltes Bild. Uebrigens war ihre Liebe zur Kunst unvertilgbar; denn noch auf dem Krankenbette, und kurz vor ihrem Tode zeichnete sie z. B. eine Madonna, eine Heloise u. s. w. Diese sowohl wegen ihrer Kunst, als wegen ihres edlen Herzens allgemein geachtete Künstlerin starb zu früh für die Kunst und ihren Sohn den 29. März 1809. Man beehrte sie überhaupt mit dem Namen, die baierische Angelika Kaufmann. Mannlich. B. I. S. 241. Allgem. Künstler-Lexikon. (Zürich 1808.) Th. II. Abschnitt 3.


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