Johann Sophian Samuel Rennebaum (GND 100318622)
Daten | |
Nachname | Rennebaum |
Vorname | Johann Sophian Samuel |
GND | 100318622 ( DNB ) |
Wirkungsgebiet | Wissenschaft |
Johann Sophian Samuel Rennebaum in der BSB |
RENNEBAUM (Johann Sophian Samuel) Hospitalpfarrer zu Hof im Baireuthischen; gebohren zu St. Johannis unweit Baireuth am 1. März 1746. Er studirte zu Coburg und Leipzig, hauptsächlich Theologie. Von einer Reise nach England, die er schon angetreten hatte, hielt ihn sein Vater zurück. Er kehrte also nach Leipzig zurück, und gieng bald darauf als Hauslehrer zum Minister von Lichtenstein nach Gotha, wo er sich durch Kenntnisse, Methode, und Betragen sehr empfahl. Um aber an seiner eigenen Bildung mit mehr Musse, als er hier fand, arbeiten zu können, verließ er 1773 dieses Haus, und gieng als Hauslehrer zu dem Prediger Anschütz nach Suhl, übte sich dort im Predigen, und studirte für sich, mit Hülfe guter Bibliotheken. Nach dem Wunsche seiner Verwandten, dem Vaterlande zu dienen, kam er 1775 nach Baireuth zur Prüfung, und ward gleich daraus Tertius am Gymnasium zu Hof, 1777 aber Conrektor desselben, übernahm zugleich 1787 die Hospitalpfarrei, und legte, um sich dieser, und seinen literarischen Arbeiten ganz widmen zu können, 1791 das Schulamt nieder. Ein bleibendes Denkmahl seiner reichen Kenntnisse in der Historie und Chronologie hat er sich durch seine synchronistischen Tafeln erworben, deren Anblick schon Manchen zurückschrecken dürfte, ein ähnliches Werk zu unternehmen, das einen ganz eisernen Fleiß, und eine Genauigkeit voraussetzt, die man hier in hohem Grade erfüllt sieht. Auch als Lehrer und Prediger, und überhaupt durch sein bescheidenes, liebevolles, und musterhaftes Betragen, zeichnete er sich aus. Er wurde nur 46 Jahre alt, und starb am 28. Julius 1792. Seine Schriften:
Vergl. Rennebaumii Concionatoris ad aedem Xonodochii et conrectoris quondam meritissimi vitae brevis delineatio 8. Curiae 1801. Anzeiger allg. lit. 1801. S. 871 u. 1136. Fikenscher’s gel. Baireuth B. VII. S. 176--179. Hirsching’s Handbuch B. IX. Abth. 2. S. 222--224. Meusel’s Lex. verst. Schriftst. B. XI. S. 223. Rötger’s Nekrolog St. II. S. 150.
- 1. Programm von der Methode, nach welcher er einen jungen Herrn von Stande in den ersten Anfangsgründen der Religion unterrichtet, und seine Gedanken von der Art, den Religionsunterricht überhaupt zu ertheilen. 4. Hof 1778.
- 2. Progr. 1. de ratione, qua elementa linquae hebraicae docuit. 4. ib. 1779. Pr. II. ib. 1780.
- 3. Anzeige von Errichtung einer kleinen Lesebibliothek für seine Zöglinge, und Bitte um Beisteuer. 8. eb. 1784.
- 4. Von dem Vortrag der Geschichte in Verbindung mit der Chronologie in Gymnasien. 4. eb. 1784. Steht auch bei seinen Synchronistischen Tafeln.
- 5. Ankündigung der Auszüge aus Homers Iliade und Odyssee; nebst dem Anfang der Auszüge. 8. eb. 1785. Die Fortsetzung unter dem Titel: Auszüge aus Homers Iliade u. Odyssee, zum Gebrauch der jungen Studierenden. 8. eb. 1786. 3 Bog. Sind die 3 ersten Rhapsodien. [1]
- 6. Synchronistische Tafeln der Universal-Historie, vor Christi Geburt; nebst einer Einleitung in die wichtigsten Zeitrechnungen der alten Geschichte, und einer neuen Berechnung der 480 Jahre I. B. d. Kön. 6. v. 1. Mit 32 Tafeln. Hof b. Vierling. 4. 1786. 150 S. Neu herausgegeben von Joh. Theodor. Benj. Helfrecht unter dem Titel: Kurzes tabellarisches Lehrbuch der Zeitrechnung u. Geschichte, vom Anfang der Welt bis auf die Zerstörung Jerusalems; nebst einer Tabelle über die neuere Geschichte bis auf gegenwärtige Zeiten. 4. eb. 1797. [2]
- 7. Ankündigung des Martini Actus. Fol. eb. 1787.
- 8. Kurze Vorstellung der allgemeinen Weltgeschichte in Frag und Antworten, zum Gebrauch der ersten Anfanger. Erster Theil, die Geschichte vor der Geburt Jesu Christi. 8. Bremen b. Förster 1787. 134 S. [3]
- 9. Von der Wichtigkeit der Schriften, welche in den Schulen unter dem Namen der Schul Authoren gelesen werden. 4. Hof 1789.
- 10. Progr. ad II. Corinth. 5, 19. ibid. 4. 1790. [4]
- 11. Einige Aufsätze u. Beyträge in periodischen Schriften.
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