Johann Georg Reuter (GND 116455357)

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Daten
Nachname Reuter
Vorname Johann Georg
GND 116455357
( DNB )
Wirkungsgebiet Wissenschaft


Johann Georg Reuter in der BSB

REUTER (Johann Georg) geheimer Rath zu Aschaffenburg. Er ward am 9. Oktober 1737 zu Mainz, wo sein Vater Jakob Reuter Marktschiffer war, gebohren, studirte daselbst, und wurde Lizentiat der Rechte, praktizirte von 1763 bis 1765 an den obersten Reichsgerichten zu Wien und Wezlar, durchreisete hierauf Italien und Frankreich, und wurde nach seiner Zurückkunft im Jahre 1767 vom Kurfürsten und Erzbischof Emmerich Joseph zum Hofgerichtsrath in Mainz, dann 1768 zum Hof- und Rechnungsrath mit Sitz und Stimme ernannt. Jm J. 1789 ernannte ihn der Kurfürst Friedrich Karl Joseph zum Revisionsgerichtsrath, und 1791 erhielt er, zur Belohnung seiner vieljährigen eifrigen und treuen Dienste, das Dekret als geheimer Rath. Er diente redlich seinen Fürsten und dem Vaterlande, und in den turbulenten Zeiten der französischen Revolution suchte er, mit Aufopferung und Hintansetzung seines Vermögens und seiner Person, seine Mitbürger, sowohl gegen die Bedrückungen eines rasenden Jakobinismus, als nachher in der Eigenschaft eines Direktors der Regierungs Deputation zu Mainz, gegen andere Unfälle zu vertheidigen, und achtete bey Erfüllung seiner Pflichten weder Anstrengungen, noch persönliche Gefahren. Die ihm von den Berufsgeschäften übrig gebliebene Zeit verwendete er auf die Wissenschaften, und vorzüglich auf seine Lieblingsfächer, Alterthumskunde, Numismatik, und vaterländische Geschichte. Er besaß eine bedeutende historische literarische, numismatische, und diplomatische Bibliothek, und eine Münzsammlung in einem vollständigen Systeme von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten. Die gelehrten Gesellschaften zu Mainz und Strasburg ernannten ihn zum Mitglied. Die letzte Epoche seines Lebens brachte er als Grosherzoglich Frankfurtischer geheimer Rath zu Aschaffenburg zu, wo er im acht und siebenzigsten Jahre seines immer thätigen und Verdienstvollen Lebens den 4. Oktober 1810 starb. Schriften:

Vergl. Meusel’s gel. Teutschland B. VI. S. 330. u. B. XV. S. 148. Neue Oberteutsche allg. Lit. Zeitung 1810. II. S. 957--960. Jenaische allg. Lit. Zeitung 1811. Intell. Bl. n. 39. S. 305--307. Baur’s biogr. Handwörterbuch 1816. B. II. S. 299.

  1. 1. Albans Gülden, oder Geschichte des Ritterstifts zum heiligen Alban bey Mainz, von dessen erster Stiftung an als Abtey, bis auf die jetzige Verfassung, samt Nachrichten von desselben ehemaligen Münzrechte. Mit Kupfern und Urkunden. Mainz bey Häfner. 8. 1790. [1]
  2. 2. Palmzweige auf Siegeln und Münzen des Mittelalters, was sie bedeuten; Mit Kupfern. Nürnb. b. Lechner. 8. 1802.
  3. 3. Sonne, Mond, und Sterne auf Siegeln und Münzen des Mittelalters, was sie bedeuten? Mit Kupfern. ebend. 8. 1804. 99 S. [2]
  4. 4. Ueber die Krönungsmünzen der römischen Könige Rudolph I. Adolph I. Albert I. und Heinrichs VII. ebend. 8. 1804.
  5. [[Literatur::5. Unter seinen zurückgelassenen Manuscripten fanden sich: Der Martinsgulden, oder Geschichte u. Erklärung der vom ehemaligen Domkapitel zu Mainz geprägten Goldmünzen. Vögel und Kronen auf Siegeln und Münzen, was sie bedeuten? Conjectures sur une petite figure de terre cultr rouge représentante la deesse Lucina sous le costume celtique comune Nehalennia. Description d’une figure de la deesse [xxxxx] en costume celtique.| ]]5. Unter seinen zurückgelassenen Manuscripten fanden sich: Der Martinsgulden, oder Geschichte u. Erklärung der vom ehemaligen Domkapitel zu Mainz geprägten Goldmünzen. Vögel und Kronen auf Siegeln und Münzen, was sie bedeuten? Conjectures sur une petite figure de terre cultr rouge représentante la deesse Lucina sous le costume celtique comune Nehalennia. Description d’une figure de la deesse [xxxxx] en costume celtique.
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Fußnoten

  1. s. Obert. Lit. Z. 1791. I. S. 1025. Allg. t. Bibl. B. 102. I. S. 189. Ergänz. Bl. z. allg. Lit. Z. Jahrg. VII. B. I. S. 585.
  2. s. Obert. Lit. Z. 1804. II. S. 424.